Lindemann: Illegale Fischerei vor Somalia bekämpfen

23.04.2009 12:41

   Berlin/Brüssel (dpa) - Im Kampf gegen die Piraterie vor Somal
ia
fordert Deutschland wirkungsvolle Maßnahmen gegen illegale Fischerei
ausländischer Flotten am Horn von Afrika. Agrarstaatssekretär Gert
Lindemann sagte am Donnerstag in Berlin dem Fernsehsender Phoenix,
Berichte der Welternährungsorganisation zeigten, dass seit dem
Zusammenbruch der Ordnung in Somalia Hunderte ausländischer Boote
dort illegal fischten. Somalische Fischer seien deshalb «in einer
sehr schwierigen Situation».

   «Ich denke, wenn man es für die dortigen Fischer weniger attra
ktiv
machen möchte, Piraterie zu betreiben, dann muss man sehr konsequent
dieses Seegebiet in die Abkommen gegen die internationale illegale
Fischerei einbeziehen», forderte Lindemann.

«Wir wissen, (...) dass diese unerlaubte Fischerei ganz
erheblichen Einfluss auf die dortigen Fischbestände hat», sagte
Lindemann. Entscheidend sei, illegalen Fischfang wirtschaftlich
unattraktiv zu machen. Es sei verboten, «die illegal gefischten
Bestände auf die internationalen Märkte zu bringen». So könnten die
dortigen Fischbestände wieder aufgebaut werden.

   EU-Fischereikommissar Joe Borg hat mehrfach angekündigt, gegen
illegale Fischerboote aus Europa vor Somalia vorzugehen, sobald es
Beweise für ihre Existenz gebe.

   In dem vom Bürgerkrieg zerstörten, ostafrikanischen Land gibt
es
seit knapp zwei Jahrzehnten keine funktionierende Zentralregierung
mehr. Am Donnerstag fand in Brüssel eine Geberkonferenz von 43
Staaten statt. Gleichzeitig stand das Thema Piraterie auf der Agenda
eines zweitägigen Treffens der für Agrar und Fischerei zuständigen
EU-Minister in Luxemburg, das diesen Freitag zu Ende geht.

(Achtung: Reportage bei Phoenix am 1. Mai, 19.30 Uhr: «Piraten und
Piloten. Deutsche Marineflieger im Einsatz gegen den Terror am Horn
von Afrika.»
dpa dj xx z2