Oxfam warnt vor humanitärem Militär-Einsatz

20.04.2011 15:22

Brüssel (dpa) - Die Hilfsorganisation Oxfam hat die EU davor
gewarnt, Militär zur Absicherung von humanitärer Hilfe nach Libyen zu
schicken. «So etwas kann nur die allerletzte Lösung sein. Und wir
sind definitiv noch nicht an diesem Punkt angekommen», heißt es in
einer Erklärung von Oxfam-Sprecher Jamie Balfour-Paul vom Mittwoch in
Brüssel.

Ein ranghoher EU-Diplomat sagte am Mittwoch in Brüssel, die Union
sei zum militärischen Einsatz bereit, sofern das UN-Büro für
humanitäre Hilfe (Ocha) dies wünsche. Bisher hat Ocha einen solchen
Einsatz jedoch abgelehnt. «Es könnte durchaus sein, dass sich das
bald ändert», sagte der Diplomat. Die EU-Planungen bedeuteten
durchaus auch den Einsatz von Soldaten auf libyschem Boden.
Allerdings gehe es «nicht um 1000 Soldaten, sondern um eines sehr
begrenzte Anzahl».

Nach Angaben der Nato vom Mittwoch sind seit Monatsanfang 89
Hilfslieferungen in Libyen angekommen. Derzeit würden neun Schiffe
entladen oder seien auf dem Weg in einen libyschen Hafen. Das Bündnis
teilte mit, am Dienstag seien 62 Kampfeinsätze geflogen worden.

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