Bericht: «Troika» stellt sich auf Zwangsumtausch in Athen ein

06.03.2012 10:17

Hamburg (dpa) - Die Euro-Gruppe, die Europäische Zentralbank
(EZB) und der Internationale Währungsfonds (IWF) stellen sich laut
einem Pressebericht auf einen erzwungenen Umtausch von griechischen
Staatsanleihen ein. «Wir rechnen damit, dass die freiwillige
Beteiligung nicht ausreicht, um die Aktivierung der CACs zu
vermeiden», hieß es laut «Financial Times Deutschland»
(Dienstag) aus Kreisen der «Troika». CACs («Collective Action
Clauses») sind Zwangsklauseln mit denen ein Verzicht privater
Gläubiger erzwungen werden kann. Damit würde aus der freiwilligen
eine unfreiwillige Umschuldung, durch die auch
Kreditausfallversicherungen (CDS) fällig werden könnten.

Griechenland will auf die Anwendung der CACs nur verzichten, wenn
über 90 Prozent der ausstehenden Anleihen in privater Hand in Höhe
von 206 Milliarden Euro zum Umtausch angeboten werden. Die Frist
dafür läuft am Donnerstagabend ab. Die Finanzminister der
Euro-Staaten wollen am Freitag darüber beraten.

Griechenlands Finanzminister Evangelos Venizelos hatte noch am
Montag seine Entschlossenheit betont, private Gläubiger notfalls zum
Schuldenschnitt zu zwingen. Er erwarte zwar, dass die
Anleihe-Investoren auf das unterbreitete Angebot eingehen, sagte
Venizelos im Interview mit der Nachrichtenagentur Bloomberg. Falls
der Forderungsverzicht jedoch nicht auf freiwilliger Basis zustande
komme, sei man bereit, ihn mit Umschuldungsklauseln zu
forcieren.

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