Erste EU-Bürgerinitiative: Europa-Hymne auf Esperanto
03.04.2012 18:38
Brüssel (dpa) - Der erste Vorschlag im Rahmen der neuen
Europäischen Bürgerinitiative (EBI) rüttelt gleich an einer
kulturellen Säule: Die Europa-Hymne soll künftig in Esperanto
gesungen werden. Das zumindest fordert die Europäische
Esperanto-Union (EEU), die laut Mitteilung vom Dienstag diesen
Vorschlag bei der EU-Kommission eingereicht hat.
Die Idee habe sich bei einem Treffen mit dem früheren Präsidenten
des Europa-Parlaments, Jerzy Buzek, entwickelt, sagte EEU-Präsident
Sean O'Riain der Nachrichtenagentur dpa. Denn wenn die Hymne, Ludwig
van Beethovens «Ode an die Freude», im EU-Parlament gespielt werde,
fehle es an der gemeinsamen Sprache zum Mitsingen. «Am besten wäre
eine Lösung, bei der keine europäische Sprache über eine andere
gestellt wird», sagte der Ire O'Riain und verwies auf die künstliche
Weltsprache Esperanto.
Die EU-Kommission wollte den Eingang zunächst nicht bestätigen.
Die Brüsseler Behörde hat zwei Monate Zeit, Anträge zu prüfen. Das
solle verhindern, dass die Bürgerinitiative für extremistische Ideen
missbraucht werde, meinte ein Kommissionssprecher.
Zum 1. April war die Europäische Bürgerinitiative in Kraft
getreten. Für einen erfolgreichen Vorschlag müssen in mindestens 7
der 27 EU-Staaten insgesamt eine Million Unterschriften
zusammenkommen. Die EU soll mit der Initiative «bürgernäher» werden
.
# dpa-Notizblock
## Internet
- [Mitteilung Esperanto-Union](http://dpaq.de/eAHbV)
- [Europa-Hymne in Esperanto](http://dpaq.de/C9rNB)
## Orte
- [EU-Kommission](Rue de la Loi 200, B-1049 Brüssel, Belgien)