Forscher: Rumänen besser in Arbeitsmarkt integriert als Bulgaren
11.06.2015 17:18
Nürnberg (dpa) - Die nach Deutschland zugewanderten Rumänen finden
nach Erkenntnissen von Arbeitsmarktforschern derzeit leichter einen
Job als Menschen aus dem benachbarten Bulgarien. Sie seien im
direkten Vergleich auch seltener auf Hartz IV angewiesen. Das geht
aus einer am Donnerstag veröffentlichten Analyse des Instituts für
Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) in Nürnberg hervor.
Im März waren nur 8 Prozent der in Deutschland lebenden Rumänen
arbeitslos, bei den Bulgaren lag die Quote zu diesem Zeitpunkt mehr
als doppelt so hoch. Viele zuwandernde Rumänen bringen eine gute
Ausbildung mit. Seit Anfang 2014 waren für Arbeitskräfte aus beiden
Ländern die letzten Hürden bei der Jobsuche in Deutschland gefallen.
Noch stärker geht die Schere den IAB-Zahlen zufolge beim
Hartz-IV-Bezug auseinander. Während zuletzt im Februar 11,1 Prozent
der in Deutschland lebenden Rumänen Hartz IV bezogen, waren es bei
den Bulgaren 26,8 Prozent. Der bereits in den vergangenen Monaten zu
beobachtende Anstieg habe sich damit weiter fortgesetzt, stellten die
Arbeitsmarktforscher fest.
Mit 91 800 Hartz-IV-Empfängern machten Bulgaren und Rumänen
allerdings an der Gesamtzahl der Hartz-IV-Bezieher von 4,429
Millionen nur einen sehr geringen Anteil aus. Im April hatten
insgesamt 582 000 Bulgaren und Rumänen in Deutschland gelebt - die
meisten in Berlin, München und Frankfurt.