Weitere Frontex-Hilfe für Bulgariens Grenze zur Türkei

09.09.2016 12:37

Sofia (dpa) - In der Flüchtlingskrise setzt Bulgarien auf weitere
Unterstützung durch die EU-Grenzschutzagentur Frontex an der
türkischen Grenze. «Bulgarien erwartet zusätzliche 100
Frontex-Kräfte», sagte Innenministerin Rumjana Batschwarowa am
Freitag in Sofia während der Fragestunde des Parlaments. Die
Regierung unternehme auch Bemühungen mit «nahestehenden Staaten» wie

etwa Deutschland, Ungarn und Serbien, um die Flüchtlingskrise zu
bewältigen. Ungarns Regierungschef Viktor Orban werde am kommenden
Dienstag zu Gesprächen in Bulgarien erwartet, sagte Batschwarowa.

Zurzeit sind etwa 112 Frontex-Beamte in Bulgarien eingesetzt. Erst im
August wurden 100 zusätzliche Frontex-Kräfte in das südosteuropäisc
he
Land geschickt. Bulgarien hatte die EU um zusätzliche Unterstützung
durch Frontex sowie um finanzielle Hilfe gebeten. Ein erster
Teilbetrag soll bis 17. September aus Deutschland kommen, sagte
Batschwarowa, ohne Zahlen zu nennen.

In Bulgariens Aufnahmezentren leben etwa 4500 Flüchtlinge. Migranten
aus Krisengebieten versuchen, von der Türkei aus illegal über die
EU-Außengrenze nach Bulgarien zu gelangen. Das Land setzt auf die
Zusammenarbeit mit Ankara, damit diese Menschen in der Türkei
bleiben. Das ärmste EU-Land verlängert zurzeit einen Drahtzaun
entlang der türkischen Grenze.