Wie Flüchtlinge in der EU verteilt werden sollen

10.05.2017 05:00

Luxemburg (dpa) - Die Europäische Union setzt in der Flüchtlingskrise
mit Hunderttausenden Asylbewerbern auf die Solidarität der
Mitgliedstaaten. Bis September 2017 sollen rund 160 000 betroffene
Menschen nach einem Schlüssel unter den EU-Ländern verteilt werden.

Im September 2015 entschieden die EU-Innenminister gegen die Stimmen
der Slowakei, Ungarns, Tschechiens und Rumäniens die Verteilung
derjenigen, die übers Meer nach Italien und Griechenland gekommen
waren - nach heutigem Stand: 98 255 Menschen.

Am 29. September 2016 wurde infolge des EU-Türkei-Abkommens
beschlossen, dass weitere 54 000 Plätze neben Geflüchteten aus
Griechenland und Italien auch für legale syrische Flüchtlinge aus der
Türkei genutzt werden können. Für die restlichen rund 7750 Plätze
muss noch festgelegt werden, woher die Menschen aufgenommen werden.

Nach jüngsten Zahlen vom 5. Mai 2017 wurden von den 160 000
Flüchtlingen gerade einmal 11,3 Prozent in Europa verteilt.
Deutschland nahm 4244 der 18 119 Menschen auf und versprach,
zusätzlich 8250 Plätze anzubieten. Nach dem Schlüssel müssten weite
re
rund 23 300 Menschen hierher kommen.

Ungarn hat bisher keinen der für das Land errechneten knapp 1300
Geflüchteten aufgenommen. Budapest weigert sich energisch, die
beschlossenen Quoten zu erfüllen. Die Slowakei hat 16 Menschen
untergebracht und 40 zusätzliche Plätze angeboten. Fast 900 weitere
Flüchtlinge müsste das Land aufnehmen.