EU-Parlament will schrittweises Glyphosat-Verbot bis 2022
24.10.2017 13:38
Straßburg (dpa) - Nach dem Willen des EU-Parlaments soll das
umstrittene Pestizid Glyphosat bis 2022 schrittweise verboten werden.
Dafür sprach sich am Dienstag in Straßburg eine Mehrheit der
Abgeordneten aus. Das Unkrautvernichtungsmittel, das auch auf
deutschen Feldern eingesetzt wird, steht im Verdacht, krebserregend
zu sein. Eine Verlängerung der Zulassung ist deshalb sowohl auf
EU-Ebene als auch zwischen den Mitgliedstaaten heftig umstritten.
Die weitere Verwendung von Glyphosat wollen die EU-Abgeordneten
außerdem an bestimmte Auflagen knüpfen. So soll ein Einsatz
unmittelbar vor der Ernte europaweit verboten werden.
Das Votum des Parlaments ist nicht bindend. Am Ende entscheiden
entweder die Mitgliedstaaten oder die EU-Kommission über die
Zulassung, die Ende 2017 ausläuft. Am Mittwoch berät ein Ausschuss
mit Experten der EU-Länder über einen Vorschlag der EU-Kommission,
das Pestizid weitere zehn Jahre auf dem Markt zu lassen.
Ob es eine Abstimmung geben wird und wie sich die einzelnen Staaten
positionieren, war zunächst unklar. Gibt es bis Ende des Jahres keine
Mehrheit für eine Verlängerung, wäre Glyphosat im kommenden Jahr in
der EU verboten.