Keine Zusatzhilfen aus Berlin für Flüchtlinge in Griechenland
09.12.2017 13:19
Berlin (dpa) - Deutschland wird keine zusätzlichen Winterhilfen für
Flüchtlinge auf den griechischen Inseln leisten. «Die Unterbringung
und Versorgung der Flüchtlinge und Migranten liegt zunächst in der
Verantwortung und Zuständigkeit der jeweiligen Staaten», erklärte das
Auswärtige Amt auf Anfrage der Zeitungen der Funke Mediengruppe
(Sonntag). Die Bundesregierung habe aber nie einen Zweifel an ihrer
Unterstützung für die griechischen Partner bezüglich der Situation
der Flüchtlinge vor Ort und der Übernahme von Flüchtlingen aus
Griechenland gelassen.
Die Bundesregierung unterstützt demnach seit Mitte 2015 Hilfen zur
Versorgung von Flüchtlingen auf dem griechischen Festland und den
Inseln. «Darunter fallen auch konkrete Maßnahmen zu Winterhilfe»,
heißt es aus dem Auswärtigen Amt. So habe Deutschland kürzlich die
Aufstellung von 135 beheizten Containern mit bis zu 800 Plätzen in
zwei Lagern in der Region um Thessaloniki finanziert.
Mehrere Hilfsorganisationen hatten zuletzt Alarm geschlagen, dass
Tausende Flüchtlinge auf Inseln wie Lesbos nahezu keinen Schutz vor
dem Winterwetter hätten. «Männer, Frauen und Kinder leben in kleinen
Sommerzelten in völlig überfüllten Lagern im Matsch», beklagte etwa
Ärzte ohne Grenzen. Die Organisation rief Griechenland und die EU
auf, die Menschen von den Inseln auf das Festland zu bringen. Auch
die Bundesregierung stehe in der Verantwortung. Diese verwies darauf,
dass die EU bislang 1,4 Milliarden Euro für die Bewältigung der
Flüchtlingskrise in Griechenland bereitgestellt habe.