Arbeitskosten steigen in Deutschland langsamer als im EU-Schnitt

25.04.2024 08:39

Wiesbaden (dpa) - Die Arbeitskosten in Deutschland sind 2023
langsamer gestiegen als im Durchschnitt der Europäischen Union. Mit
41,30 Euro mussten deutsche Arbeitgeber pro Arbeitsstunde im
vergangenen Jahr 4,8 Prozent mehr bezahlen als ein Jahr zuvor. Im
EU-Schnitt verteuerte sich die Arbeitsstunde einschließlich der
Lohnnebenkosten um 5,3 Prozent, wie das Statistische Bundesamt am
Donnerstag berichtete. Berücksichtigt wurden die Arbeitskosten in der
Industrie sowie bei privaten Dienstleistern. 

Erneut lagen die deutschen Arbeitskosten rund 30 Prozent über dem
EU-Schnitt. Teurer war der Faktor Arbeit nur in fünf anderen Ländern
mit Luxemburg (53,90 Euro) und Dänemark (48,10 Euro) an der Spitze.
Am billigsten war Arbeitskraft in den noch wenig entwickelten
Volkswirtschaften Bulgariens (9,30 Euro) und Rumäniens (11,00 Euro).
Mit zunehmender Industrialisierung und Produktionsverlagerungen aus
Hochlohnregionen steigen aber auch in den osteuropäischen Staaten die
Arbeitskosten. Die höchsten Steigerungsraten gab es 2023 in Ungarn
(+19,9 Prozent), Rumänien (+16,1 Prozent) und Polen (+15,9 Prozent).
Als einziges Land verzeichnete Schweden sinkende Arbeitskosten.