Arbeiten in Schweden

Bewerbung auf Schwedisch

Situation auf dem Arbeitsmarkt

Obwohl Schweden in den 90er Jahren mit einer schweren Wirtschaftskrise zu kämpfen hatte, pendelte sich die Arbeitslosenquote im Vergleich zu anderen europäischen Staaten wieder. Die Arbeitslosenquote lag Anfang 2019 bei circa 6,8 Prozent (Quelle: Eurostat).

Die schwedische Wirtschaft ist gut entwickelt. Schweden gehört zu den weltweit führenden Nationen im Bereich der Informationstechnologie: Telekommunikation, e-Commerce, Internet und Neue Medien. Nicht zu vergessen die Holz- und Möbelindustrie sowie die Automobilindustrie mit Marken wie Volvo und Saab und elektronische Geräte von Elektrolux. Gute Beschäftigungschancen haben auch Lehrer, Wachpersonal, Köche, Bäcker, Ärzte sowie Pflegepersonal.

Schweden ist der europäische Vorreiter in Sachen Gleichberechtigung und Berufstätigkeit von Frauen. Es ist allgemein üblich, dass junge Mütter mit kleinen Kindern weiter berufstätig sind - moderne Kinderbetreuungs-Konzepte und ein sehr hohes Teilzeitarbeitsangebot machen dieses möglich. Ein Drittel sind in Schweden in der öffentlichen Verwaltung beschäftigt, zwei Drittel in der Privatwirtschaft.

Für alle gilt, dass die Beherrschung der schwedischen Sprache unabdingbar ist, auch wenn das Englische allgemein ebenfalls gefordert wird. Mittlerweile rekrutieren schwedische Firmen auch über deutsche Arbeitsämter ihre Mitarbeiter, meist wird bei dieser Vermittlung auch ein Sprachkurs dazwischen geschaltet.

Der Bruttojahresverdienst liegt durchschnittlich bei etwa 35.000 Euro. Es gibt große regionale Unterschiede, die höchsten Gehälter werden in der Grafschaft Stockholm gezahlt, die niedrigsten auf der Insel Gotland. Im Vergleich zu Deutschland müssen Sie mit etwa 20 Prozent höheren Lebenshaltungskosten rechnen. Speziell Alkohol und Tabak sind in Schweden teuerer als in Deutschland.

Jobsuche

Für Schweden ist es im Allgemeinen empfehlenswert, die Jobsuche vor Ort durchzuführen. Wichtigster Ansprechpartner ist die staatliche Arbeitsvermittlung, für ausländische Stellensuchende vor allem die 16 internationalen Arbeitsämter. Circa 60 Prozent aller freien Arbeitsplätze werden in Schweden immer noch über staatliche Stellen besetzt. Um deren Beratung in Anspruch zu nehmen, muss man sich nicht extra registrieren. Vor Ort besteht, neben der Nutzung der Terminals für Informationen über offene Stellen, auch die Möglichkeit, die Zeitschriften "Platsjournalen" und "Nytt Job" mit speziellen Jobangeboten zu erwerben.

Die größte Tagezeitung mit den meisten Stellenannoncen ist "Dagens Nyheter", weitere Angebote findet man "Svenska Dagbladet", "Dagens Industi", "Göteborgs-Posten", "Sydsvenska Dagebladet" und "Metro". Ebenfalls eine gute Möglichkeit der Suche vor Ort bieten Firmenkontaktmessen an schwedischen Universitäten.  Immer mehr der großen Firmen in Schweden gehen dazu über, Stellenanzeigen auf ihre eigenen Internetseiten zu stellen. Weitere Möglichkeiten, aus Deutschland einen Job in Schweden zu suchen, bieten die zahlreichen Online-Jobbörsen. Auch Initiativbewerbungen sind durchaus üblich, Adressen von Firmen findet man in den Gelben Seiten oder in den Branchenverzeichnissen.


Bewerbung

Bewerbungen sollten prinzipiell in schwedischer Sprache verfaßt sein, aber gerade große, internationale Firmen erwarten eine Bewerbung auf Englisch. Das Anschreiben sollte präzise sein und die eigene Qualifikation sowie Motivation für die Stelle erläutern. Für die Gestaltung des Lebenslaufs gibt es keine festgeschriebenen Regeln. Er sollte chronologisch aufgebaut Informationen zu Ausbildung, Berufserfahrung, besonderen Kenntnissen und Freizeitaktivitäten enthalten. Es empfiehlt sich, gute Noten zu erläutern, da das schwedische Notensystem nur drei Stufen kennt. Zu den Bewerbungsunterlagen zählen auch die wichtigsten Zeugnisse - möglichst in Übersetzung, ein Foto dagegen ist eher unüblich.

In Schweden sind Hierarchien von geringer Bedeutung. Daher ist es zwar hilfreich, im Anschreiben den Ansprechpartner benennen zu können, das Benutzen von akademischen Titeln aber unnötig. Bei aller erforderlichen Zurückhaltung ist es in schwedischen Betrieben normal, sich zu duzen. Selbst in einem Vorstellungsgespräch ist dies üblich.


Aufenthalt

Dank der EU-Freizügigkeit brauchen Unionsbürger für einen Aufenthalt in Schweden von unter 90 Tagen keine Aufenthaltsgenehmigung. Bleiben Sie länger, müssen sie lediglich bei der zuständigen Migrationsbehörde (Migrationsverket) nachweisen, dass sie dem schwedischen Staat nicht zur Last fallen werded. Dies tut man innerhalb der ersten 90 Tage und bekommst somit nahezu automatisch das Aufenthaltsrecht (uppehallsratt).

Eine Arbeitserlaubnis benötigen Sie nicht, egal wie lange Sie vorhaben in Schweden zu leben bzw. arbeiten.

Weitere Information zum Thema Arbeiten in Schweden

Schwedische Botschaft in Deutschland
Rauchstr. 1
10787 Berlin
Tel.: 030 50 50 60
Fax: 030 50 50 67 89
E-mail: ambassaden.berlin@gov.se

Botschaft der Bundesrepublik Deutschland in Stockholm
Skarpögatan 9
115 27 Stockholm
Tel.: 0046-8 670 1500
Fax: 0046-8 670 1572
Fax: 0046-8 670 1571 (Rechts- und Konsularabteilung)
Kontaktformular

Deutsch-Schwedische Handelskammer
Valhallavägen 185
115 53 Stockholm
Tel.: 0046 8 665 1800
Fax: 0046 8 665 1804
Email: info@handelskammer.se

Europäisches Berufsberatungszentrum für Schweden
Arbeitagentur Kiel
Adolf-Westphal-Str. 2
24143 Kiel
Tel.: 0431  709 12 24
Fax: 0431 709 15 61

Arbeitsvermittlung
http://www.ams.se/
http://www.btcweb.de

Länderinformationen
http://www.schwedenbox.de
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http://www.berufsstart.de/bewerbung/ausland/bewerbung-schweden.php

Zeitungen
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http://www.svd.se

Jobbörsen
http://www.stepstone.se
http://www.nyteknik.se

Gelbe Seiten und Branchenverzeichnisse
http://www.gulasidorna.se
http://www.kompass.se