(dpa-Interview - Drei Fragen, drei Antworten) Gerichtspräsident Spielmann: Posten höchste Ehre für einen Juristen Interview: Petra Klingbeil, dpa (Mit Bild)
31.10.2012 09:25
Straßburg (dpa) - Der Luxemburger Richter Dean Spielmann (50)
tritt an diesem Donnerstag (1. November) sein Amt als neuer Präsident
des Europäischen Gerichtshofes für Menschenrechte in Straßburg auf.
Für ihn sei dies die absolute Krönung seiner Karriere, sagte er der
Nachrichtenagentur dpa.
Was sagen Sie zu Ihrem neuen Job?
Spielmann: «Für mich ist dies der angesehenste Posten, den man sich
als Jurist vorstellen kann.»
Woher kommt Ihr Interesse für die Menschenrechte?
Spielmann: «Ich kam schon sehr früh damit in Berührung. Mein Vater
war auch Jurist und lange Jahre Richter hier am Gerichtshof. Er hat
in Luxemburg wesentlich daran mitgearbeitet, dass die Todesstrafe aus
dem Gesetz gestrichen wurde. Angewendet wurde sie ja schon lange
nicht mehr. Persönlich bin ich besonders betroffen über die Situation
in vielen Haftanstalten. Ich finde, alle Häftlinge sollten mit Würde
und Respekt behandelt werden.»
Was haben Sie für eine Arbeitsmethode?
Spielmann: «Also ich kann gut zuhören. Was die Fälle angeht, so bin
ich sehr gründlich. Ich nehme mir Zeit, um wirklich alle Thesen der
betroffenen Parteien zu verstehen. Und ich muss sagen, dass die
Arbeitsbedingungen hier am Gerichtshof für uns sehr gut sind.»