Brexit: Brüssel und Paris verzichten auf mehrere Fisch-Lizenzen
26.10.2021 17:36
Brüssel/London/Paris (dpa) - Im Brexit-Streit um die Erlaubnis für
französische Boote, vor der britischen Küste zu fischen,
verzichten die EU-Kommission und Paris auf mehrere Lizenzen. Von rund
50 beantragten Genehmigungen kleinerer französischer Fischerboote für
britische Gewässer werden rund ein Drittel nicht vergeben, wie die
EU-Kommission am Dienstag mitteilte.
Hintergrund seien Schwierigkeiten, für die Lizenzen notwendige
Nachweise zu liefern. Gemeinsam mit Frankreich habe man entsprechend
beschlossen, die Anträge für 17 Schiffe nicht weiter zu verfolgen. In
15 Fällen seien bereits Lizenzen erteilt worden, in weiteren 15 sei
es noch möglich, eine Erlaubnis zu bekommen.
Zudem streiten London und Paris den Angaben zufolge über 170 Lizenz
en
für Gewässer rund um die Kanalinsel Jersey. Jüngsten Daten der
EU-Kommission zufolge wurden bislang 66 der 170 Berechtigungen
erteilt. In 35 Fällen sehe die britische Regierung die
notwendigen Nachweise für Lizenzen als «begrenzt» an, aber es beste
he
noch die Möglichkeit, eine Erlaubnis für diese Boote zu bekommen. Bei
69 Schiffen sei es nach dem derzeitigen Stand der Dinge
unwahrscheinlich, dass sie die verlangte Schwelle erreichen.
Im Brexit-Abkommen war das Erteilen von Lizenzen für europäische
Fischer in einer Zone von sechs bis zwölf Seemeilen vor der
britischen Küste vereinbart worden. Um eine Lizenz zu erhalten, muss
ein Fischer nachweisen, dass er zuvor in diesen Gewässern aktiv war.
Zwischen Frankreich und Großbritannien gibt es seit längerem Streit
um die Umsetzung, auch im Bereich der Kanalinseln Jersey und
Guernsey.