Irisch nun offizielle EU-Sprache
01.01.2022 04:49
Dublin/Brüssel (dpa) - Seit 2007 ist Irisch bereits eine
EU-Vertragssprache - mit Beginn des neuen Jahres wird die gälische
Sprache in Brüssel nun auch offiziell genutzt. Bislang hatte eine
Ausnahmeregelung verhindert, dass EU-Dokumente übersetzt werden
mussten. Irlands Europa-Staatsminister Thomas Byrne sagte, die
Änderung lasse auf eine «Renaissance der irischen Sprache» hoffen.
Der volle Status als offizielle EU-Sprache sei ein Segen. Irisch ist
eine von drei gälischen Sprachen und in Irland «Hauptamtssprache».
Insgesamt gibt es in der Gemeinschaft aus 27 Staaten nun 24
Amtssprachen. Die Kommission beschäftigt etwa 2000 Dolmetscher und
Übersetzer. Die Kosten beziffert sie auf annähernd 350 Millionen Euro
pro Jahr - etwa 0,2 Prozent des Gesamthaushalts. Bei den
EU-Institutionen in Brüssel ist die Zahl der irischsprachigen
Beschäftigten in den letzten Jahren deutlich gestiegen. Vor fünf
Jahren waren es 58. Im neuen Jahr werden es nach einem Bericht der
«Irish Times» mehr als 200 sein.
Insgesamt gibt es etwa 1,6 Millionen Irisch sprechende Menschen.
Davon benutzen schätzungsweise 70 000 die Sprache täglich. Die
meisten von ihnen leben im Westen Irlands, in den «Gaeltacht»
genannten Regionen.