EU-Agrarminister: Mehr Eiweißpflanzen in der EU anbauen
21.03.2022 16:18
Brüssel (dpa) - Die Mehrheit der EU-Länder will den Anbau
von Eiweißpflanzen wie Soja in der Union ausbauen. Damit soll die EU
vor allem unabhängiger von Futterimporten werden. Österreich hatte
einen entsprechenden Vorschlag für eine EU-Eiweißstrategie bei einem
Ministertreffen am Montag in Brüssel eingebracht. «Wir sind in Europa
extrem abhängig von Drittstaatimporten», sagte Österreichs
Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger. Der Krieg in der
Ukraine habe dies nochmals deutlich gemacht.
Deutschland unterstützt die Initiative. Agrarstaatssekretärin Silvia
Bender betonte, durch mehr Anbau in der EU sinke das Risiko, dass in
anderen Ländern für den Futtermittelanbau Wälder abgeholzt würden
.
Konkret wird etwa vorgeschlagen, Protein-Pflanzen künftig leichter
auf sogenannten ökologischen Vorrangflächen anbauen zu dürfen. Dies
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Flächen sind für Umweltmaßnahmen wie Blühstreifen, Zwischenfrücht
e
oder Brachflächen vorgesehen.
Die Erklärung Österreichs wurde bereits vor dem Treffen von 19
weiteren EU-Ländern unterstützt. Die Niederlande betonten, dass
eine EU-Eiweißstrategie mit den EU-Klimazielen in Einklang sein
müsse. EU-Agrarkommissar Janusz Wojciechowski sagte, dass die
EU-Kommission derzeit nicht plane, eine EU-Eiweißstrategie
vorzuschlagen. Man habe die Entwicklung in den Mitgliedsländern aber
genau im Blick. So biete die gemeinsame EU-Agrarpolitik den
EU-Staaten genug Spielraum für nationale Vorhaben.