Mehr Erneuerbare: EU spart Milliarden durch vermiedene Gasimporte

22.02.2023 02:15

Brüssel (dpa) - Durch mehr Strom aus Wind- und Solarkraft hat die EU
einer Untersuchung zufolge seit Ausbruch des russischen
Angriffskrieges gegen die Ukraine zwölf Milliarden Euro für
Gasimporte einsparen können. «Dank wachsender Kapazitäten und
günstiger Wetterbedingungen haben Wind- und Solarenergie seit Beginn
des Krieges eine Rekordmenge an EU-Strom produziert», heißt es in der
am Mittwoch veröffentlichten Analyse der Denkfabrik Ember Climate.

Von März 2022 bis Ende Januar produzierte die EU der Denkfabrik
zufolge zehn Prozent mehr Wind- und Solarstrom als im gleichen
Zeitraum von 2021 bis 2022. Somit sei mehr als ein Fünftel (23
Prozent) des Stroms in der EU aus Solar- und Windkraft gekommen und
damit anteilig so viel wie noch nie. Insgesamt seien zusätzlich 50
Terawattstunden Strom erzeugt worden. Für die gleiche Menge hätte die
EU dem Bericht zufolge 90 Terawattstunden Gas importieren müssen, die
zwölf Milliarden Euro gekostet hätten. Die Denkfabrik legt dafür
eigenen Angaben zufolge Durchschnittspreise aus dem
Untersuchungszeitraum zugrunde.

Insgesamt gingen die Gasimporte in die EU der Analyse zufolge um fünf
Prozent zurück. Russisches Gas mache 16 Prozent der Importe aus, vor
der Invasion in die Ukraine seien es noch 40 Prozent gewesen. Fossile
Brennstoffe durch Wind- und Solarenergie zu ersetzen, sei die einzige
Möglichkeit für die EU, «dauerhafte Energiesicherheit und
Unabhängigkeit zu erreichen», heißt es in der Schlussfolgerung des
Berichts.