Marine: Mission im Roten Meer ernsthaftester Einsatz seit langem

08.02.2024 10:52

Berlin (dpa) - Der Inspekteur der Deutschen Marine, Jan Christian
Kaack, hat unterstrichen, dass die Besatzung der Fregatte «Hessen»
aus Sicht der Bundeswehr hervorragend auf die in einem Einsatz gegen
die Huthi-Miliz im Roten Meer drohenden Gefahren vorbereitet ist. «Es
gibt keine Einheit in der deutschen Marine, die besser vorbereitet,
besser ausgebildet und besser dafür ausgestattet ist», sagte Kaack am
Donnerstag in Berlin. Er fügte hinzu: «Das ist der ernsthafteste
Einsatz einer deutschen Marineeinheit seit vielen Jahrzehnten.»

In einem möglichen scharfen Waffengang sei der Marine von vornherein
klar gewesen, «dass wir nur eine besonders durchhaltefähige und gut
ausgebildete Einheit» in den Einsatz entsenden könne, sagte Kaack.
«Die Hessen ist dieses Schiff.» Man erwarte ein Mandat des
Bundestages für den Einsatz Ende Februar. Das Schiff werde sich dann
bereits im Einsatzgebiet befinden. Wie lange die Gesamtoperation
dauern werde, sei sehr schwer vorherzusagen. 

Er sei am Dienstag an Bord der Fregatte gewesen, sagte der
Marine-Inspekteur. Dort habe er sich mit dem Kommandanten und der
Besatzung unterhalten. Die Besatzung gehe «mit professioneller
Gelassenheit in diesen Einsatz», sagte Kaack. «Ich wünsche Ihnen den

Erfolg des Tüchtigen und dass Sie alle heil zurückkehren», ergänzte

er.

Die Bundeswehr-Fregatte «Hessen» war am Vormittag vom
Marinestützpunkt in Wilhelmshaven zu dem geplanten EU-Militäreinsatz
zur Sicherung der Handelsschifffahrt im Roten Meer ausgelaufen. Die
Bundeswehr will mit der Verlegung des Kriegsschiffes mit rund 250
Soldatinnen und Soldaten an Bord die Voraussetzungen für eine
deutsche Beteiligung an einem solchen Einsatz schaffen. Ein
EU-Beschluss und ein Mandat des Bundestages stehen dafür noch aus -
wurden aber im Laufe des Februars erwartet. Die «Hessen» soll bis
Ende des Monats im Einsatzgebiet ankommen.

Die Pläne für den EU-Militäreinsatz sehen vor, mehrere europäische

Kriegsschiffe und luftgestützte Frühwarnsysteme zum Schutz von
Frachtschiffen in die Region zu entsenden. Diese sollen dann dort
Handelsschiffe vor Angriffen der militant-islamistischen Huthi aus
dem Jemen schützen. Die Miliz will mit dem Beschuss von Schiffen ein
Ende der israelischen Angriffe im Gazastreifen erzwingen, die auf das
Massaker der islamistischen Hamas in Israel am 7. Oktober folgten.