EU-Einigung auf weitgehendes Verbot von Quecksilber-Zahnfüllungen

08.02.2024 14:06

Straßburg (dpa) - In der EU sollen quecksilberhaltige Zahnfüllungen
ab 2025 weitgehend verboten werden. Ziel sei es, Gesundheit und
Umwelt vor den schädlichen Auswirkungen von Quecksilber zu schützen,
teilte die belgische EU-Ratspräsidentschaft mit. Ausnahmen soll es
geben, wenn ein Zahnarzt oder eine Zahnärztin eine solche Füllung
etwa aufgrund von medizinischen Bedürfnissen des Patienten für
unbedingt erforderlich hält, wie das Europaparlament in Straßburg
mitteilte. Unterhändler des Parlaments und der EU-Staaten einigten
sich am Donnerstag auf die neuen Vorgaben. Die beiden Institutionen
müssen dem Vorhaben noch zustimmen. Meist ist das Formsache.  

Trotz quecksilberfreier Alternativen werden nach Angaben des
Parlaments in der EU jährlich immer noch rund 40 Tonnen Quecksilber
für Zahnamalgam verwendet. Derzeitige Vorschriften verböten solche
Füllungen nur bei Kindern unter 15 Jahren sowie bei schwangeren und
stillenden Frauen.  

Nach Angaben der Chefverhandlerin des EU-Parlaments, Marlene Mortler
(CSU), wurde sich auch darauf geeinigt, dass quecksilberhaltige
Lampen nur noch bis zum 30. Juni 2026 in Länder außerhalb der EU
exportiert werden dürfen.

Die Einigung geht auf einen Vorschlag der EU-Kommission zurück, den
die Behörde im Sommer vorgestellt hatte. Das Schwermetall Quecksilber
ist EU-Angaben zufolge hochgiftig. Durch das Einatmen von
Quecksilberdämpfen können Gehirn, Lunge, Nieren und das Immunsystem
dauerhaft geschädigt werden. In der Vergangenheit wurde das
Schwermetall zum Beispiel in Batterien, Thermometern und
Leuchtstoffröhren verwendet.