EU prüft CO2-Versprechen der Fluggesellschaften

30.04.2024 17:34

Brüssel (dpa) - Wegen des Verdachts auf Greenwashing nehmen die
Europäische Kommission und nationale Verbraucherschutzbehörden 20
Fluggesellschaften genauer unter die Lupe. Die Unternehmen sollen
etwa ihre Behauptungen rechtfertigen, dass die Kohlenstoffemissionen
ihrer Flüge ausgeglichen werden können, wie die Brüsseler Behörde a
m
Dienstag mitteilte. 

Wörtlich übersetzt bedeutet Greenwashing «Grünwaschen». Damit ist

gemeint, dass Organisationen oder Unternehmen durch bestimmte
Maßnahmen versuchen, sich ein nachhaltiges Image zu geben, obwohl
dies nicht unbedingt der Realität entspricht.

Ein mögliches Problem ist laut Kommission, dass Reisende eine
zusätzliche Gebühr zahlen können, um Klimaprojekte mit geringeren
Umweltauswirkungen oder die Verwendung alternativer Kraftstoffe zu
unterstützen. Es werde der Anschein erweckt, dass die Emissionen
verringert oder vollständig ausgeglichen werden könnten. Den Angaben
zufolge müssen die Fluggesellschaften offenlegen, ob sich diese
Behauptungen wissenschaftlich belegen lassen.

Die Kommission sei zudem darüber besorgt, dass Fluggesellschaften den
Begriff «nachhaltige Flugkraftstoffe» (Sustainable Aviation Fuel/SAF)
verwenden, ohne die Umweltauswirkungen solcher Kraftstoffe zu
erläutern. Auch die Bedeutung der verwendeten Begriffe «grün» oder

«nachhaltig» sei nicht klar.

Die Unternehmen wurden den Angaben nach aufgefordert, innerhalb von
30 Tagen auf die schriftlich zugestellten Bedenken zu reagieren und
Maßnahmen aufzuzeigen, wie sie ausgeräumt werden können. 

Wenn die Kommission zu der Auffassung gelangt, dass die
Fluggesellschaften nicht auf die von den Verbraucherschutzbehörden
beanstandeten Praktiken eingegangen sind, können die
Verbraucherschutzbehörden weitere Maßnahmen wie zum Beispiel
Sanktionen ergreifen.