AfD-Spitzenkandidat Krah macht Wahlkampf in Chemnitz

01.05.2024 12:36

Nach Vorwürfen um mögliche Russland- und China-Verbindungen sowie die
Festnahme eines Mitarbeiters macht AfD-Spitzenkandidat Krah wieder
Wahlkampf. In Chemnitz stößt seine Partei auf lauten Gegenprotest.

Chemnitz (dpa) - Der AfD-Spitzenkandidat für die Europawahl,
Maximilian Krah, hat in Chemnitz am Mittwoch wieder öffentlich um
Wählerstimmen geworben.  Krah steht wegen möglicher Russland- und
China-Verbindungen sowie der Festnahme eines Mitarbeiters wegen
Spionage-Verdachts in der Kritik. Den Wahlkampfauftakt seiner Partei
in Donaueschingen hatte er vor einigen Tagen kurzfristig abgesagt.
«Heimat ist immer da, wo man sich nicht erklären muss», sagte der aus

Sachsen stammende Krah vor etwa 90 Zuhörern.

Begleitet wurde die Veranstaltung von lautstarkem Gegenprotest. Die
Teilnehmer forderten auf Plakaten «AfD-Verbot jetzt» und «Stoppt die

AfD». Sie zogen mit Livemusik direkt an der AfD-Kundgebung vorbei, so
dass einer der Sprecher seine Rede unterbrechen musste.

Krah sagte, mit dem Spionage-Thema solle von der falschen Politik der
Regierung abgelenkt werden. «Das erinnert ein bisschen an die
Frühphase der DDR, als für den Misserfolg der Kommunisten auch
kapitalistische Kartoffelkäfer verantwortlich waren. Aber es war eben
nicht der Kartoffelkäfer, es war die Misswirtschaft.» 

Krah trat beim Wahlkampfauftakt des AfD-Kreisverbandes Chemnitz
zusammen mit Landeschef Jörg Urban auf. «Wir wollen, dass Sachsen ab
September AfD-regiert wird», sagte Krah. Urban sprach mit Blick auf
die jüngsten Vorwürfe erwartungsgemäß von einer Schmutzkampagne.