Von der Leyen sucht Flüchtlingsdeal mit Libanon

01.05.2024 17:30

Die Flüchtlingslager auf Zypern sind überfüllt. Nun soll dem
Transitland Libanon, das selbst mehr als 1,5 Millionen syrische
Flüchtlinge beherbergt, finanzielle Hilfe angeboten werden.

Beirut/Brüssel (dpa) - EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen
reist am Donnerstag gemeinsam mit dem zyprischen Präsidenten Nikos
Christodoulidis zu Gesprächen über die Flüchtlingssituation in den
Libanon. Dort soll dem Land ein konkretes Finanzpaket angeboten
werden, um die Zahl der Migranten zu senken, die mit Booten nach
Europa übersetzen. 

Seit Wochen kommen an den Küsten des kleinen EU-Inselstaats Zypern
immer mehr Flüchtlinge an - zum Großteil Syrer, die vom Libanon aus
in See gestochen sind. Auf Zypern sind die Flüchtlingslager übervoll,
die Bearbeitung von Asylanträgen, die Syrer stellen, wurde vorläufig
ausgesetzt. 

Christodoulidis hatte die EU wegen des Anstiegs mehrfach um Hilfe
gebeten und einen Deal mit Libanon ähnlich der Vereinbarung mit
Ägypten und Tunesien gefordert - mit diesen Ländern hat die EU
zuletzt neue Kooperations- und Unterstützungsabsprachen getroffen,
die unter anderem Finanzhilfen in Milliardenhöhe vorsehen.