Krah sagt Wahlkampfauftritte in Hessen ab

03.05.2024 12:44

Nach Vorwürfen um mögliche Russland- und China-Verbindungen sowie der
Festnahme eines Mitarbeiters macht AfD-Spitzenkandidat Krah einen
Bogen um Hessen. Der Wahlkampf sollte hier ohne ihn starten.

Neu-Anspach (dpa) - Der umstrittene AfD-Spitzenkandidat für die
Europawahl, Maximilian Krah, hat seine Teilnahme am Wahlkampfauftakt
der AfD in Hessen am Freitagabend abgesagt. Dies sei schon vor
mehreren Tagen ohne Angabe von Gründen geschehen, sagte ein
hessischer Parteisprecher. Krah sei nicht ausgeladen worden. Der
Wahlkampfauftakt im Bundesland war am Freitagabend (3.5.) in
Neu-Anspach im Hochtaunuskreis unter anderem mit der hessischen
AfD-Kandidatin Christine Anderson geplant. Krah war zunächst nicht zu
erreichen.

Der EU-Parlamentarier steht wegen möglicher Russland- und
China-Verbindungen sowie der Festnahme eines Mitarbeiters wegen
Spionage-Verdachts in der Kritik. Auch den Wahlkampfauftakt der AfD
mit ihrer Bundesspitze am 27. April im baden-württembergischen
Donaueschingen hatte Krah kurzfristig abgesagt. Am 1. Mai trat er
allerdings in seinem Heimatbundesland Sachsen in Chemnitz und Dresden
wieder auf.

Eine geplante zweite hessische AfD-Wahlkampfveranstaltung an diesem
Samstag (4.5.) in Offenbach - ebenfalls ursprünglich mit Krah -
sollte mit dem Auftakt am Freitagabend «zusammengelegt werden», also
selbst ausfallen, ergänzte der Parteisprecher. Krah sei ursprünglich
auch noch bei weiteren AfD-Terminen in Hessen in diesen Tagen
erwartet worden.

Die Europawahl in Deutschland ist am 9. Juni. Die AfD ist in Hessen
bei der Landtagswahl im Oktober 2023 zur größten Oppositionsfraktion
im Landesparlament aufgestiegen. Die Partei zählt nach eigenen
Angaben rund 3250 Mitglieder in dem Bundesland, das seit Januar eine
schwarz-rote Regierung hat.