EU verurteilt russische «Cyber-Kampagne» gegen Deutschland

03.05.2024 14:19

Brüssel (dpa) - Die Europäische Union verurteilt «aufs Schärfste di
e
bösartige Cyber-Kampagne des von Russland kontrollierten Advanced
Persistent Threat Actor 28 (APT28) gegen Deutschland». Die EU sei
entschlossen, das gesamte Spektrum an Maßnahmen zu nutzen, um
Russlands bösartiges Verhalten im Cyberspace zu verhindern,
abzuschrecken und darauf zu reagieren, teilte der EU-Außenbeauftragte
Josep Borrell am Freitag im Namen der EU mit. 

Das Auswärtige Amt in Berlin hatte zuvor den amtierenden
Geschäftsträger der russischen Botschaft einbestellt - als Reaktion
auf einen mutmaßlichen russischen Angriff auf die SPD von Anfang des
vergangenen Jahres. Die Aktionen der Cybergruppe APT28 könnten auf
Grundlage belastbarer Informationen der deutschen Nachrichtendienste
konkret dem russischen Militärgeheimdienst GRU zugeordnet werden,
sagte der stellvertretende Regierungssprecher Wolfgang Büchner. 

Die EU teilte mit, staatliche Institutionen, Agenturen und
Einrichtungen in den Mitgliedstaaten, darunter in Polen, Litauen, der
Slowakei und Schweden, seien bereits vorher vom gleichen
«Bedrohungsakteur» angegriffen worden. 2020 habe die EU bereits
Sanktionen gegen Personen und Einrichtungen, die für die
APT28-Angriffe auf den Bundestag im Jahr 2015 verantwortlich waren,
verhängt. 

Russlands Verhalten stehe im Widerspruch zu den UN-Normen für
verantwortungsvolles staatliches Verhalten im Cyberspace, hieß es
weiter. «Die EU wird ein derartiges bösartiges Verhalten nicht
dulden.» Wegen des anhaltenden russischen Angriffskriegs gegen die
Ukraine wird von der EU seit Wochen auch ein allgemeines 14.
Sanktionspaket vorbereitet.