Grüne halten an Bundestagswahl mit 16 fest

10.06.2024 15:04

Massive Verluste, aber feste Überzeugung: Die Grünen haben viele
junge Wähler zwar verloren, am erstmals gesenkten Wahlalter wollen
sie dennoch festhalten.

Berlin (dpa) - Trotz massiver Verluste bei jungen Wählern halten die
Grünen an der Forderung nach einer Senkung des Wahlalters für
Bundestagswahlen von derzeit 18 auf 16 Jahre fest. «Wir haben das
Wahlalter nicht gesenkt, weil wir gedacht haben, dass es uns was
bringt, sondern weil wir es für richtig erachten», sagte der
Parteivorsitzende Omid Nouripour am Montag in Berlin. Menschen, die
man für mündig halte und stark in der Meinungsbildung, sollten die
Chance bekommen, über ihre eigene Zukunft demokratisch abzustimmen. 

«Und dementsprechend ist und bleibt eine solche Reform richtig»,
unterstrich Nouripour. «Und es ist auch falsch zu sagen, dass es,
weil wir schlecht jetzt abgeschnitten haben, bei diesem Segment
jetzt, bei dieser einen Wahl, dass die Reform an und für sich falsch
war.»

Bei der Europawahl durften erstmals Wählerinnen und Wähler ab 16
Jahren abstimmen, nach einer entsprechenden Reform der
Ampel-Koalition aus SPD, Grünen und FDP. Auch SPD-Generalsekretär
Kevin Kühnert hat nach der Wahlniederlage seiner Partei unter anderem
bei jungen Wählern erklärt, am Wahlalter 16 dennoch festzuhalten. 

Auch eine weitere Senkung des Wahlalters können sich die Grünen laut
ihrem Programm für die letzte Bundestagswahl 2021 vorstellen. «Auf
Basis einer Evaluation des Wahlalters 16 wollen wir das Wahlalter
ggf. weiter absenken», heißt es dort.