Hunde und Katzen: EU-Staaten wollen Züchtung extremer Merkmale stoppen

26.06.2024 17:11

Hunde und Katzen sollen nach dem Willen der EU-Staaten in Zukunft
mehr Schutz bekommen. Sie fordern mehr, als ein ursprünglicher
Vorschlag der EU-Kommission vorgesehen hatte.

Brüssel (dpa) - Die EU-Länder sprechen sich gegen die Zucht von
Hunden und Katzen mit extremen Merkmalen aus. So soll verhindert
werden, dass diese Züge an künftige Generationen weitergegeben
werden, wenn ein hohes Gesundheitsrisiko für sie und ihre Nachkommen
besteht, wie die Mitgliedsstaaten am Mittwoch mitteilten. Was genau
ein solches extremes Merkmal mit Gesundheitsrisiko ist, soll noch auf
Grundlage wissenschaftlicher Forschungen festgelegt werden. Auch
schmerzhafte Verstümmelungen - wie das Abschneiden von Schwanz- oder
Ohrenteilen - sollen verboten werden. 

Einheitliche Standards für die Haltung

Das EU-weite Gesetz zielt auch darauf ab, den illegalen Handel mit
den beliebten Haustieren einzudämmen und mehr für ihr Wohlergehen zu
tun. Konkret sollen auch die Standards für die Haltung von Hunden und
Katzen vereinheitlicht werden. So soll es etwa ein
Mindestplatzangebot, geregelten Zugang zu Tageslicht und Grundregeln
für die Fütterung in Einrichtungen wie Tierheime geben. 

Zudem müssten alle Tiere mit einem Mikrochip versehen und in einer
Datenbank registriert werden, bevor sie verkauft oder verschenkt
werden. Diese sollte dann europaweit zugänglich sein. Es ist bislang
nicht vorgesehen, dass die neuen Vorschriften für Tiere gelten, die
sich im Besitz von Privatpersonen befinden. 

72 Millionen Hunde und 83 Millionen Katzen in der EU

Grundlage für die Position der EU-Staaten war ein Vorschlag, den die
Europäische Kommission bereits im Winter 2023 vorgelegt hatte. Laut
EU-Staaten war darin aber kein Stopp für die Züchtung von extremen
Merkmalen vorgesehen. Nach Angaben der Behörde besitzen die Bürger in
der Europäischen Union mehr als 72 Millionen Hunde und 83 Millionen
Katzen. Der jährliche Umsatz im Handel mit den Tieren wird auf rund
1,3 Milliarden Euro geschätzt. 

Bevor die neuen Regeln in Kraft treten können, muss der endgültige
Gesetzestext noch mit dem Europaparlament ausgehandelt werden.