Kreml sieht schlechte Perspektiven im Verhältnis zur EU

28.06.2024 15:17

Das Verhältnis zwischen Moskau und Brüssel ist denkbar schlecht. Der
Kreml wirft nun der designierten Führung der Europäischen Union auch
Russenfeindlichkeit vor.

Moskau (dpa) - Der Kreml sieht nach der Entscheidung der EU-Staats-
und Regierungschefs zur neuen Führung der Europäischen Union
schlechte Perspektiven für das Verhältnis zwischen Moskau und
Brüssel. Die designierte neue EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas etwa
habe sich bisher nicht durch diplomatisches Geschick hervorgetan,
sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow nach Berichten russischer
Nachrichtenagenturen am Freitag. Die estnische Regierungschefin sei
«gut bekannt bei uns für ihre absolut inakzeptablen und manchmal
sogar extremen russophoben Äußerungen», sagte Peskow. Moskau wirft
dem Westen immer wieder Russophobie, also Russenfeindlichkeit oder
Hass auf Russen, vor.

Ähnlich äußerte er sich zur EU-Kommissionspräsidentin Ursula von de
r
Leyen, die die Staats- und Regierungschefs der 27 EU-Staaten mit
großer Mehrheit für eine zweite Amtszeit nominierten. «Die
Perspektiven des Verhältnisses zwischen Moskau und Brüssel sind
schlecht», sagte Peskow. Es sei keine Normalisierung der Beziehungen
zu erwarten. 

Seit Beginn der russischen Invasion in der Ukraine vor mehr als zwei
Jahren ist das Verhältnis zwischen Moskau und Brüssel weitgehend
zerrüttet, nicht zuletzt wegen der inzwischen 14. Sanktionspakete der
EU gegen Moskau.