EU-Kommission lässt Impfstoff gegen gefährliches Tropenvirus zu

28.06.2024 18:32

Von Mücken übertragene Krankheiten können sich durch den
voranschreitenden Klimawandel in Europa stärker ausbreiten, auch in
Deutschland. Die EU-Kommission hat nun einen neuen Impfstoff
zugelassen.

Brüssel (dpa) - Die EU-Kommission lässt den ersten Impfstoff gegen
von Mücken übertragene Chikungunya-Viren zu. Nationale Behörden
müssten nun entscheiden, wer Zugang zu dem Impfstoff bekommen soll,
teilte die Brüsseler Behörde am Freitag mit. Nach Angaben des
Europäischen Zentrums für die Prävention und die Kontrolle von
Krankheiten (ECDC) wurden im Jahr 2022 in Deutschland 16 Fälle des
Chikungunyafiebers gemeldet. Laut ECDC handelte es sich bei diesen
Fällen aber nicht um sogenannte autochthone Übertragungen. Sprich:
Die Infektion hat beispielsweise im Urlaub außerhalb der EU
stattgefunden und nicht durch eine hier lebende Mücke.

Im Zuge des Klimawandels haben sich nach Expertenangaben auch in
Deutschland Populationen der Asiatischen Tigermücke etabliert. Die
Tiere können das Virus übertragen. Eigentlich lebt diese Mückenart in

den Tropen. Ein aktueller ECDC-Bericht bestätigt das Vorkommen der
Aedes-albopictus-Mücke in 13 EU-Ländern, darunter Deutschland und
beliebte Urlaubsländer wie Österreich, Frankreich, Italien und
Spanien.

Nach Angaben des Auswärtigen Amts geht die Krankheit mit Fieber und
Gelenkbeschwerden einher. Schwere Verläufe seien aber selten.
Insbesondere in tropischen und subtropischen Regionen Asiens, Afrikas
und Lateinamerikas sei die Erkrankung verbreitet. Betroffene spüren
demnach grob eine Woche nach einem Stich plötzlich starke
Gelenkschmerzen an Händen und Füßen, begleitet von hohem Fieber und
Hautausschlag. Hinzukommen können Appetitlosigkeit, Übelkeit und
Erbrechen. Todesfälle seien selten, die Genesung ziehe sich häufig
über Monate und in seltenen Fällen auch über mehrere Jahre hin.