Von der Leyen telefoniert mit angeschlagenem US-Präsidenten

20.07.2024 21:58

Erstmals seit ihrer Wiederwahl spricht EU-Kommissionspräsidentin von
der Leyen mit US-Präsident Biden. Der steht derzeit stark unter
Druck.

Brüssel (dpa) - EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und
der stark unter innenpolitischem Druck stehende US-Präsident Joe
Biden haben telefoniert. Biden habe ihr zur Wiederwahl gratuliert,
teilten von der Leyen und das Weiße Haus übereinstimmend mit. Nach
Angaben der US-Regierung ging es in dem Gespräch auch um die
Unterstützung der Ukraine und die Anstrengungen, Russland für seine
Aggression zur Rechenschaft zu ziehen. 

Die 65-jährige von der Leyen schrieb in ihrem Post auf der Plattform
X, die EU und die USA stünden in Europa, im Nahen Osten und im
Indopazifik-Raum vor gemeinsamen Herausforderungen. Dabei seien sie
«Partner, Freunde und Verbündete».

Der 81 Jahre alte Biden wird derzeit von einer immer größer werdenden
Zahl von Parteifreunden öffentlich aufgefordert, im November nicht
noch einmal bei der Präsidentenwahl anzutreten. Grund ist
insbesondere sein Auftreten bei einem TV-Duell mit Herausforderer
Donald Trump, das erhebliche Zweifel an seiner geistigen und
körperlichen Fitness geweckt hatte. Biden, der sich derzeit wegen
einer Corona-Infektion isoliert und öffentlich nicht auftritt, gibt
sich nach außen hin bislang unbeeindruckt von der parteiinternen
Rebellion.

Von der Leyen hatte am vergangenen Donnerstag mit ihrer Wahl durch
das Europaparlament die letzte Hürde genommen, um fünf weitere Jahre
Präsidentin der mächtigen EU-Kommission bleiben zu können. In dieser

Funktion hat sie regelmäßig auch Kontakt zum US-Präsidenten.