Baerbock würdigt Biden - Europa muss mehr tun

22.07.2024 10:26

«Joe Biden stellt die Interessen seines Landes über seine eigenen» -

so würdigt Außenministerin Baerbock die Rückzugs-Ankündigung des
US-Präsidenten. Was für die EU nun zu tun ist, ist für sie klar.

Brüssel (dpa) - Außenministerin Annalena Baerbock hat Anerkennung für

den Verzicht von US-Präsident Joe Biden auf eine erneute Kandidatur
geäußert. «Ich habe großen Respekt vor der Entscheidung des
amerikanischen Präsidenten. Joe Biden stellt die Interessen seines
Landes über seine eigenen», sagte die Grünen-Politikerin am Rande
eines EU-Außenministertreffens in Brüssel.

Mit Blick auf die Zukunft und einen möglichen Sieg des Republikaners
Donald Trump bei der Präsidentenwahl im November sagte Baerbock:
«Natürlich schauen wir alle gespannt auf die nächsten Wochen und
Monate in den USA, weil die Zusammenarbeit zwischen Europa und den
Vereinigten Staaten von Amerika gerade auch für unseren Frieden und
für unsere Sicherheit zentral ist.» Klar sei aber, dass man
unabhängig vom Ausgang der Wahl mehr in die eigene Sicherheit
investieren müsse. «Europa muss stärker werden, gerade im Bereich der

Außen-, Sicherheits- und Verteidigungspolitik.»

Zum politischen Wirken Bidens kommentierte Baerbock, der Demokrat Joe
Biden habe in seinem ganzen Leben unglaublich viel für die
transatlantischen Beziehungen getan - zuletzt gerade wieder durch den
engen Schulterschluss in Reaktion auf den russischen Angriffskrieg
gegen die Ukraine. «Die Nato ist stärker als je zuvor, weil wir
geschlossen und gemeinsam agiert haben und agieren», sagte sie knapp
einen Tag nach der Ankündigung Bidens, sich aus dem
Präsidentschaftsrennen zurückziehen. Zuvor hatte es wochenlang
Diskussionen darüber gegeben, ob der 81-Jährige geistig und
körperlich noch fit genug für den Wahlkampf und eine zweite Amtszeit
ist.