Ukraine vereitelt angeblich Brandanschläge in der EU

25.07.2024 12:01

Nicht erst seit der Unterstützung der Ukraine bei der Abwehr der
russischen Invasion ist auch die EU ins russische Visier geraten. Der
ukrainische Geheimdienst will nun Anschläge verhindert haben.

Kiew (dpa) - Der ukrainische Geheimdienst SBU will russische
Brandanschläge auf Einkaufszentren, Tankstellen, Apotheken und Märkte
in Polen und dem Baltikum und im eigenen Land vereitelt haben. Eine
Gruppe aus 19 Menschen sei bei insgesamt 37 Razzien in vier Regionen
des Landes festgenommen worden, teilte die Behörde in Kiew mit. Für
die Anschläge in den EU-Staaten seien gefälschte Dokumente wie
Reisepässe, Führerscheine und Diplome vorbereitet worden. 

Die Polizei bestätigte die Festnahmen. Der Kopf der Gruppe sei im
westukrainischen Gebiet Iwano-Frankiwsk gefasst worden. Die Taten
sollten demnach im Auftrag der russischen Seite von ukrainischen
Staatsbürgern verübt werden, um die Ukraine und ihre Bürger vor der
Weltöffentlichkeit zu diskreditieren.

Die Verdächtigen sollten die Brände angeblich filmen und dann Videos
an den russischen Inlandsgeheimdienst FSB schicken. Den
Festgenommenen drohen nun daher Verfahren nicht nur wegen
Dokumentenfälschung, sondern auch wegen Hochverrats und damit eine
lebenslange Freiheitsstrafe. Überprüfbar waren die Behördenangaben
von unabhängiger Seite nicht.

Die Ukraine verteidigt sich mit westlicher Hilfe seit über zwei
Jahren gegen eine russische Invasion. Im Land gilt das Kriegsrecht.
Die ukrainischen Behörden nehmen dabei nahezu täglich vermeintliche
Kollaborateure mit dem russischen Gegner fest. Auch der FSB meldet
immer wieder, dass Anschläge auf russischem Gebiet im Auftrag
ukrainischer Geheimdienste vorbereitet oder ausgeführt würden.
Regelmäßig heißt es, dass Verbrechen vereitelt und Tatverdächtige
festgenommen worden seien.