Inflation in Eurozone legt überraschend zu
31.07.2024 14:31
Der Kampf gegen die hohe Inflation ist noch längst nicht gewonnen.
Das zeigen die jüngsten Daten für die Eurozone.
Luxemburg (dpa) - Die Inflation in der Eurozone hat sich im Juli
überraschend verstärkt. Die Verbraucherpreise stiegen um 2,6 Prozent
im Vergleich zum entsprechenden Vorjahresmonat, wie das Statistikamt
Eurostat am Mittwoch in Luxemburg nach einer ersten Schätzung
mitteilte. Im Juli hatte die Inflationsrate 2,5 Prozent betragen und
Volkswirte hatten im Schnitt eine stabile Teuerung im gemeinsamen
Währungsraum erwartet.
Nachdem sich die Inflation im vergangenen Jahr tendenziell und zum
Teil deutlich abgeschwächt hatte, erwies sich die Teuerung in den
vergangenen Monaten als hartnäckig. Im Monatsvergleich haben sich die
Verbraucherpreise nicht verändert, wie Eurostat weiter mitteilte.
Die Kernteuerung ohne schwankungsanfällige Preise für Energie-,
Nahrungs- und Genussmittel hielt sich im Juli stabil bei 2,9 Prozent.
Die Kerninflation bildet die grundlegende Teuerung ab und stellt den
Inflationstrend nach Meinung vieler Ökonomen besser dar als die
Gesamtrate.
Stärkster Preistreiber waren Kosten für Dienstleistungen. Hier
meldete Eurostat einen Anstieg um 4,0 Prozent im Jahresvergleich.
Zudem stiegen die Energiepreise im Juli deutlich stärker als in den
Monaten zuvor.
Im Juni hatte die Europäische Zentralbank (EZB) erstmals seit der
großen Inflationswelle die Zinsen gesenkt. Auf der Zinssitzung im
Juli hielten die Währungshüter die Leitzinsen stabil und machten
deutlich, dass künftige Zinsschritte von der Entwicklung der
Konjunkturdaten abhängen. An den Finanzmärkten wird im September mit
einer weiteren Zinssenkung der EZB gerechnet.