Gewaltiger Brand: Athen ruft EU-Katastrophenschutz zu Hilfe
12.08.2024 16:52
Das Feuer, das nordöstlich der griechischen Hauptstadt tobt, ist auf
wegen starker Winde kaum in den Griff zu kriegen und hat zwei Athener
Vorstädte erreicht. Die EU-Nachbarn treten in Aktion.
Athen (dpa) - Die griechische Regierung hat wegen der gewaltigen
Feuerfront nordöstlich von Athen um die Aktivierung des
EU-Katastrophenschutzes gebeten. Bereits am Abend soll
Medienberichten zufolge ein erster Hubschrauber aus Frankreich
ankommen, Italien will bis Dienstag zwei Löschflugzeuge schicken, aus
Tschechien sind 75 Feuerwehrleute mit 25 Fahrzeugen auf dem Weg. Ein
Team aus der Republik Moldau ist bereits vor Ort, außerdem hat die
Türkei Hilfe angeboten, und auch mit Unterstützung aus Spanien wird
gerechnet.
Die gewaltigen Brände, die am Sonntag ihren Lauf nahmen und
mittlerweile auf einer Fläche von rund 200 Quadratkilometern nahe der
Hauptstadt toben, haben am Nachmittag im Nordosten von Athen die
Vorstädte Vrilissia und Penteli erreicht, wie Fernsehbilder zeigten.
Zahlreiche Gegenden wurden evakuiert, die Polizei versuchte, Menschen
in Sicherheit zu bringen, die ihre Häuser und Wohnungen nicht
verlassen wollten.
Es sei das erste Mal, dass ein Großbrand so nah an die griechische
Hauptstadt gelange, sagten Fachleute im Fernsehen. Die Entfernung der
Flammen vom Stadtzentrum betrug am Nachmittag noch rund elf Kilometer
Luftlinie.
Weiterhin machen starke Winde den Löschkräften die Arbeit schwer. Die
Situation sei jedoch auch wegen der zuletzt anhaltenden Dürre und des
unwegsamen Geländes so herausfordernd, sagte Bürgerschutzminister
Vassilis Kikilias. Bis zum Abend sei weiterhin mit stürmischem Wind
und Böen von bis zu 70 Kilometern pro Stunde zu rechnen, in der Nacht
soll der Wind vorerst nachlassen. Im Dunkeln aber können die
Löscharbeiten aus der Luft nicht stattfinden - und am Morgen nimmt
der Wind Meteorologen zufolge wieder an Fahrt auf.