EU-Kommission will Fangmenge in der Ostsee kürzen

26.08.2024 16:07

Die Kommission erarbeitet jedes Jahr Vorschläge, wie viel Fisch aus
EU-Meeren gefangen werden darf. In der Ostsee soll 2025 insgesamt
weniger gefischt werden. Noch ist die Änderung nicht beschlossen.

Brüssel (dpa) - Fischer sollen nach einem aktuellen Vorschlag der
EU-Kommission 2025 in der Ostsee weniger Fisch fangen dürfen. Der
Vorschlag sieht niedrigere Mengen für Sprotte, Lachs und Kabeljau
vor, wie aus einer Mitteilung hervorgeht. Die Fangmenge der Sprotte
etwa soll im Vorjahresvergleich um rund 42 Prozent auf etwa 117.000
Tonnen fallen. Hingegen sollen in der mittleren Ostsee Fischer mehr
Hering fangen dürfen. Der Vorschlag entspricht einer Zunahme um circa
108 Prozent, vorgeschlagen sind rund 83.900 Tonnen. 

Der Vizepräsident der EU-Kommission Maros Sefcovic sagte laut
Mitteilung, er sei über den schlechten Zustand der Fischbestände in
der Ostsee besorgt. Es werde Jahr für Jahr deutlicher, wie wichtig es
sei, etwas gegen den desolaten Zustand der für die Wirtschaft
wichtigen Arten zu unternehmen. 

Mitgliedsstaaten entscheiden

Die Kommission erarbeitet jedes Jahr Vorschläge, wie viel Fisch aus
EU-Meeren gefangen werden darf. Mit der Begrenzung soll verhindert
werden, dass Bestände kollabieren. Final beschlossen werden diese
Mengen dann von den Fischereiministerinnen und -ministern der
EU-Staaten - für Deutschland ist Cem Özdemir (Grüne) zuständig. 


Das nächste Mal befassen sich die Minister und Ministerinnen im
Oktober mit dem Vorschlag. Die Länder sind nicht an die
wissenschaftlichen Empfehlungen gebunden. Regelmäßig beschließen sie

Fangmengen, die über den Empfehlungen liegen. Die Gesamtfangmenge
wird in nationale Quoten für die Mitgliedstaaten aufgeteilt.

Die deutsche Hochsee- und Küstenfischerei landete im vergangenen Jahr
in Deutschland den meisten Fisch im Land Bremen an, wie aus einem
Bericht der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung
hervorgeht. Es folgten Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein und
Niedersachsen.