Frontex bleibt an Bulgariens EU-Außengrenze zur Türkei
27.08.2024 16:49
Migranten überwinden die bulgarische EU-Außengrenze zur Türkei mit
der Hilfe von Schleusern. Die Menschen aus Krisengebieten werden dann
nach Westeuropa gebracht. Frontex hilft bei der Grenzsicherung.
Sofia (dpa) - Die Beamten der EU-Grenzschutzagentur Frontex an der
bulgarischen EU-Außengrenze zur Türkei bleiben dort mindestens bis
Jahresende. Die Verlängerung, über die dreimonatlich entschieden
werde, gab der Chef der bulgarischen Grenzpolizei, Anton Slatanow,
bekannt. Zuvor traf er mit Frontex-Direktor Hans Leijtens zusammen,
wie die Nachrichtenagentur BTA in Sofa berichtete.
Der Migrationsdruck an der Grenze zur Türkei habe nun um 70 Prozent
im Vergleich zum Vorjahr nachgelassen, sagte Slatanow, ohne Zahlen zu
nennen. Frontex-Chef Leijtens betonte, dass die Anzahl der
Frontex-Beamten an der bulgarisch-türkischen Grenze in diesem
Frühjahr verdreifacht wurde. Auch die Anzahl der Frontex-Mitarbeiter
an der bulgarischen EU-Außengrenze zur Serbien wurde aufgestockt.
Migranten überqueren häufig irregulär die auf dem Festland 259
Kilometer lange bulgarisch-türkische Grenze, obwohl sie durch einen
Drahtzaun mit Stacheln geschützt und mit Wärmebildkameras überwacht
wird. Schleuser helfen den Menschen aus Krisen- und Kriegsgebieten,
die Grenzübergänge zu umgehen. Damit werden sie nicht in dem ärmsten
EU-Land registriert und reisen nach Mittel- und Westeuropa weiter.
Messerangreifer in Solingen sollte abgeschoben werden
Der Chef der bulgarischen Grenzpolizei Slatanow bestätigte, dass der
mutmaßliche Messerangreifer von Solingen 2023 nach Bulgarien hätte
abgeschoben werden sollen. Bulgarien habe sich dazu bereit erklärt,
sagte Slatanow
Fahrer von Kleinbus mit Migranten tot
Bei einem Unglück ist der bulgarische Fahrer von einem Kleinbus mit
Migranten aus Afghanistan ums Leben gekommen. Das Fahrzeug kippte am
Dienstag um, als es von einem Auto der Grenzpolizei im südöstlichen
Raum Burgas verfolgt wurde, wie das Staatsradio in Sofia berichtete.
Fünfzehn verletzte Migranten wurden in Kliniken gebracht.