Lemke: Mehr Spielraum im Umgang mit problematischen Wölfen

25.09.2024 12:41

Die Bundesregierung vollzieht in der Wolfspolitik eine Kursänderung.
Die zuständige Ministerin erklärt die Entscheidung.

Berlin (dpa) - Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne) sieht für
eine Absenkung des Schutzes für den Wolf in Deutschland ausreichende
Grundlagen. «Die Bestandszahlen des Wolfes haben sich in den letzten
Jahren so entwickelt, dass diese Entscheidung aus Sicht des
Naturschutzes verantwortbar und aus Sicht der Weidetierhalter
notwendig ist», teilte die Grünen-Politikerin in Berlin mit.

Es sei «ein Erfolg des Naturschutzes, dass wir diese Entscheidung
heute treffen können», erklärte sie, nachdem Vertreter der EU-Staaten

mit der Stimme Deutschlands eine Abschwächung des Schutzes von Wölfen
auf den Weg gebracht hatten.

«Die Weidetierhaltung ist für die Artenvielfalt von unersetzbarem
Wert. Auch deshalb nehmen wir die Sorgen und Nöte der Weidetierhalter
ernst und brauchen pragmatische Lösungen, um die oft emotional
geführte Debatte ausgleichen zu können», sagte Lemke. Eine
Reduzierung des Schutzstatus könne dem Gesetzgeber mehr Spielraum und
Flexibilität im Umgang mit problematischen Wölfen geben, sie sei aber
kein Freifahrtschein für ungeregelte Abschüsse. Lemke: «Der Wolf ist

und bleibt eine geschützte Art, sein guter Erhaltungszustand das
Ziel.»