BMW-Chef appelliert an Bundesregierung: Strafzölle ablehnen

02.10.2024 04:45

Brüssel und Peking streiten seit Monaten über Zölle auf E-Autos aus
China. Die deutschen Autobauer warnen vor den Folgen.

München/Brüssel (dpa) - Vor der Abstimmung der EU-Staaten über
Strafzölle auf chinesische Elektroautos hat BMW-Chef Oliver Zipse die
Bundesregierung zu einem klaren Nein aufgefordert. Der Wohlstand in
Deutschland hänge von offenen Märkten und freiem Handel ab.
Zusätzliche Zölle schadeten global tätigen deutschen Unternehmen und

könnten «einen Handelskonflikt heraufbeschwören, der am Ende nur
Verlierer kennt», sagte Zipse. «Deshalb sollte die Bundesregierung
klar Position beziehen und in der EU gegen die Einführung von
zusätzlichen Zöllen stimmen.»

Die EU-Kommission hat wettbewerbsverzerrende Subventionen für
chinesische E-Autos untersucht und plant Strafzölle von bis zu 36
Prozent. Die abschließende Entscheidung liegt jetzt aber bei den 27
Mitgliedstaaten. Die chinesische Regierung wirft der EU
Protektionismus vor und droht mit Gegenmaßnahmen. 

Die deutsche Autoindustrie hat laut Branchenverband VDA im
vergangenen Jahr Fahrzeuge und Teile für 26,3 Milliarden Euro nach
China exportiert. Aus China importiert wurden Autos und Komponenten
für 6,8 Milliarden Euro. Der mögliche Schaden von Strafzöllen für d
ie
deutsche Autoindustrie ist laut VDA größer als der mögliche Nutzen.