EuGH entscheidet zu Transferregeln der FIFA
03.10.2024 17:30
Verstößt die FIFA mit ihren Transfer-Regularien gegen europäisches
Recht? Ein Urteil des höchsten Gerichts könnte weitreichende Folgen
haben.
Luxemburg (dpa) - Das höchste europäische Gericht entscheidet am
Freitag (09.30 Uhr) über die Transferregeln der FIFA. Unter Umständen
könnte das Urteil das System von Transfers und Ablösesummen im
internationalen Fußball auf den Kopf stellen.
Hintergrund ist der Fall des früheren französischen Fußballprofis
Lassana Diarra, der 2013 vom russischen Verein Lokomotive Moskau
verpflichtet worden war. Nach nur einem Jahr löste der Club den
Vertrag auf und verlangte eine Entschädigung. Der Spieler wiederum
verklagte den Verein auf ausstehende Gehälter. Er machte geltend,
dass sich die Suche nach einem neuen Verein schwierig gestalte, da
nach den FIFA-Regeln bei einer grundlosen Auflösung eines Vertrags
jeder neue Verein gesamtschuldnerisch mit ihm für die Zahlung einer
Entschädigung an Lokomotive Moskau haftbar gemacht würde. Deswegen
sei ein Vertrag mit dem belgischen Club Sporting du Pays de Charleroi
nicht zustande gekommen.
Diarra verklagte daraufhin die FIFA und den belgischen Fußballverband
auf Schadenersatz und Verdienstausfall in Höhe von sechs Millionen
Euro. Das belgische Gericht legte den Fall dem EuGH vor.
Knackpunkt ist nun, inwiefern die Regeln der FIFA gegen
EU-Vorschriften zu Freizügigkeit und Wettbewerb verstoßen. Ein
Generalanwalt am EuGH hielt einen Bruch von EU-Recht durch die FIFA
in seinem Gutachten für möglich. Die Richter folgen der Einschätzung
des Generalanwalts oft, aber nicht immer.