BDI: EU-Beschluss zu Autozöllen darf nicht Gesprächsende bedeuten

04.10.2024 11:32

Europäische Schutzzölle für Elektroautos aus China sind ein gutes
Stück näher gerückt. Der Bundesverband der Deutschen Industrie pocht

dennoch auf eine gütliche Einigung.

Berlin (dpa) - Der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) mahnt
nach der EU-Abstimmung für mögliche Zölle auf Elektroautos aus China

weitere Bemühungen für eine Lösung an. «Der Beschluss zu den
Ausgleichszöllen im Markt für Elektroautos darf auf keinen Fall das
Ende der Gespräche bedeuten», betonte BDI-Hauptgeschäftsführerin
Tanja Gönner. «Die deutsche Industrie fordert beide Seiten dazu auf,
die Verhandlungen weiterzuführen und einen eskalierenden
Handelskonflikt zu verhindern.»

Bei einer Abstimmung in Brüssel sprach sich keine ausreichende
Mehrheit der EU-Staaten gegen EU-Zusatzzölle auf Elektroautos aus
China aus. Damit kann die EU-Kommission - gegen den Willen
Deutschlands - entscheiden, die Abgaben in Höhe von bis zu 35,3
Prozent einzuführen. 

Generell unterstütze der BDI die Anwendung handelspolitischer
Schutzinstrumente, um die europäische Marktwirtschaft vor staatlichen
Verzerrungen zu schützen, betonte Gönner. Es sei aber auch das
Interesse der europäischen Industrie an stabilen
Wirtschaftsbeziehungen mit China zu berücksichtigen. «Die EU muss im
Umgang mit China ein Gleichgewicht aus Schutz und Offenheit finden.»
Betroffene Unternehmen müssten von der EU-Kommission künftig früher
eingebunden werden.