Mercedes: China-Schutzzöllen wären ein Fehler

04.10.2024 12:40

Die EU-Staaten machen den Weg frei für Zölle gegen E-Autos aus China.
Mercedes warnt, dass diese die Wettbewerbsfähigkeit der Industrie
langfristig verschlechtern könnten.

Stuttgart (dpa) - Nach der EU-Abstimmung zu zusätzlichen Zöllen auf
chinesische E-Autos befürchtet Mercedes negative Auswirkungen auf die
Branche. «Wir sind davon überzeugt, dass Strafzölle die
Wettbewerbsfähigkeit einer Industrie langfristig verschlechtern»,
teilte eine Sprecherin mit. Freier Handel und fairer Wettbewerb
sicherten Wohlstand, Wachstum und Innovationskraft. Die von der
EU-Kommission beabsichtigte Erhebung von Strafzöllen halte man für
einen Fehler, der weitreichende negative Konsequenzen haben könne.

Der Stuttgarter Autobauer plädiert vielmehr für eine
Verhandlungslösung mit China. Das sei in beiderseitigem Interesse.
«Wir sind davon überzeugt, dass es eine solche Lösung geben kann»,

hieß es weiter. Die Erarbeitung brauche aber Zeit. Daher müssten die
Vollstreckung der Maßnahmen aufgeschoben werden.

Bei einer Abstimmung in Brüssel sprach sich keine ausreichende
Mehrheit der EU-Staaten gegen EU-Zusatzzölle auf Elektroautos aus
China aus. Damit kann die EU-Kommission - gegen den Willen
Deutschlands - entscheiden, die Abgaben in Höhe von bis zu 35,3
Prozent einzuführen. Sie sind eine Reaktion auf chinesische
Subventionen. Ob es dazu kommt, hängt auch davon ab, ob Verhandlungen
mit China erfolgreich sind.