Luftverschmutzung: Neue Grenzwerte für Schadstoffe in der EU
14.10.2024 16:51
Luftverschmutzung kann Menschen das Leben kosten. Die EU-Staaten
müssen sich deshalb künftig an strengere Höchstwerte halten. Den
Bürgern verschaffen die neuen Regeln weitere Rechte.
Brüssel (dpa) - Im Kampf gegen Luftverschmutzung gelten in der EU
künftig strengere Grenz- und Zielwerte für verschiedene Schadstoffe.
Die EU-Länder nahmen entsprechende Vorgaben in Luxemburg an, wie aus
einer Mitteilung hervorgeht.
Neue Obergrenzen gelten unter anderem für Stickstoffdioxid (NO2) und
Schwefeldioxid (SO2) (beide neu: 20 Mikrogramm pro Kubikmeter) sowie
Feinstaub. Hier unterscheiden die neuen Regeln zwischen zwei
«Größen», PM 10 (Grenzwert neu: 20 Mikrogramm pro Kubikmeter) und P
M
2,5 (Grenzwert neu: 10 Mikrogramm pro Kubikmeter).
Die neuen Regeln sollen unter anderem dazu führen, dass weniger
Menschen aufgrund von Luftverschmutzung frühzeitig sterben. EU-Bürger
haben demnach auch Ansprüche auf Schadenersatz, wenn sie durch zu
hohe Schadstoffwerte erkranken.
Die Bestätigung durch den Rat der Europäischen Union war der letzte
notwendige Schritt hin zum neuen Regelwerk. Zuvor hatte bereits das
Europaparlament grünes Licht für die neuen Grenzwerte gegeben. Die
Regeln müssen nun noch im EU-Amtsblatt veröffentlicht werden, damit
sie in Kraft treten können.
Die Länder haben dann zwei Jahre Zeit, sie in nationale Gesetze zu
gießen. Spätestens ab 2030 dürfen die EU-Staaten die neuen Grenzwerte
laut Mitteilung dann nicht mehr reißen - unter gewissen Umständen ist
aber eine Fristverlängerung möglich.
Laut EU-Schätzungen verursacht Luftverschmutzung jährlich den
frühzeitigen Tod von rund 300.000 Menschen. Damit bleibe es das
größte von Umweltbedingungen ausgehende Gesundheitsrisiko.