BMW-Chef fordert Korrektur der EU-Verbrennerregeln
15.10.2024 14:18
Wie lässt sich die Erderwärmung bremsen? Der Münchner Autobauer
stellt angesichts der Nachfrage für E-Autos die Vorschriften aus
Brüssel in Frage.
Paris/München (dpa) - BMW-Vorstandschef Oliver Zipse sieht das von
der EU angepeilte Aus für neue Benzin- und Dieselautos ab 2035 als
Gefahr für die europäische Autoindustrie. Damit Europa wieder
wettbewerbsfähig wird, müsse die Politik einen Rahmen für Fortschritt
und Wohlstand setzen statt erfolgreiche Technologien zu blockieren,
sagte Zipse am Dienstag auf der Pariser Automesse.
Für das Klima entscheidend sei einzig und allein die Senkung des
CO2-Ausstoßes - nicht, welche Technik verwendet werde, sagte Zipse.
Die lahmende Nachfrage für Elektroautos (BEV) sei ein Problem des
Marktes, das nicht mit kurzfristigen Staatshilfen zu lösen sei.
Staatliche Kaufprämien für E-Autos seien nur ein teures Strohfeuer
und außerdem marktverzerrend. Helfen könne der Staat aber beim Aufbau
von Ladesäulen und Wasserstoff-Tankstellen.
Die EU-Staaten und das Europaparlament hatten 2023 das Aus für
Neuwagen mit Diesel- und Benzinmotoren ab 2035 besiegelt. Konkret
gilt dann, dass Neuwagen kein Kohlendioxid mehr ausstoßen dürfen, wie
es bei der Verbrennung von Benzin und Diesel entsteht.
Unrealistisch gewordene Ziele müsse die EU rascher auf den Prüfstand
stellen, forderte der BMW-Chef. Kein EU-Land sei auch nur in der Nähe
eines reinen BEV-Marktes. In der EU seien heute 250 Millionen
Fahrzeuge unterwegs, die mit synthetischem Treibstoff den CO2-Ausstoß
sofort senken könnten. China und die USA seien auch nach 2035 Märkte
für Autos, die nicht mit Batterie fahren, sagte der BMW-Chef.