EU verurteilt mutmaßliches Attentat nach Wahl in Mosambik

19.10.2024 15:59

Das Wahlergebnis im südostafrikanischen Mosambik steht noch nicht
fest, doch es zeichnet sich erneut ein Sieg der Regierungspartei ab.
Zwei Männer, die das anzweifelten, werden von Schüssen getötet.

Maputo (dpa) - Inmitten einer angespannten Lage nach der
Präsidentschaftswahl in Mosambik haben Unbekannte den Anwalt und
einen Unterstützer des führenden Oppositionskandidaten erschossen.
Die EU verurteilte die Tötung der Männer in ihrem Auto auf offener
Straße in der Hauptstadt Maputo auf das Schärfste. Eine sofortige
Untersuchung müsse «die Verantwortlichen für dieses abscheuliche
Verbrechen» vor Gericht bringen und Klarheit über die Umstände
schaffen, hieß es in einer Mitteilung. In einer Demokratie gebe es
keinen Platz für politisch motivierte Tötungen.

Der Anwalt Elvino Dias hatte den Präsidentschaftskandidaten Venacio
Mondlane beraten, der sich nach ersten regionalen Ergebnissen der
Wahl vergangene Woche als wichtigster Herausforderer des führenden
Kandidaten der Regierungspartei Frelimo, Daniel Chapo, abzeichnet.
Mondlanes Lager warf Frelimo Wahlfälschung vor und hatte die
Mosambikaner für Montag zu einem Proteststreik aufgerufen. Dias
bereitete seinen Mitarbeitern zufolge eine Klage gegen das
Wahlergebnis vor und soll zuvor Morddrohungen erhalten haben.

Ein Polizeisprecher sagte in einer Pressekonferenz, der Wagen der
Männer sei von Bewaffneten gestoppt worden, die dann das Feuer
eröffnet hätten. Der Sprecher legte nahe, dass die Männer vorher in
einen Streit über «eheliche Angelegenheiten» geraten seien.

Schon vor der Wahl wurde erwartet, dass Frelimo die absolute Mehrheit
im Parlament ebenso wie das Präsidentschaftsamt gewinnt. Die Partei
regiert das verarmte Land mit rund 35 Millionen Einwohnern im
Südosten Afrikas seit 49 Jahren. Mondlane trat als unabhängiger
Kandidat an und wird von der Partei Podemos unterstützt, deren
Sprecher Paulo Guambe mit Dias im Auto getötet wurde.