Zwischenstand: Präsidentin bei Wahl in Moldau vorn
20.10.2024 23:12
Nach der Wahl in der zwischen dem Westen und Russland hin- und
hergerissenen Republik Moldau läuft die Auszählung. Nach ersten
Ergebnissen liegt die Präsidentin vorn, eine Stichwahl ist absehbar.
Chisinau (dpa) - Bei der Präsidentenwahl in der früheren
Sowjetrepublik Moldau liegt die Amtsinhaberin Maia Sandu nach
Auszählung von gut zwei Dritteln der Stimmen erwartungsgemäß vorn.
Sie kam auf über 36,5 Prozent der Stimmen, nachdem rund 76 Prozent
der Wahlzettel ausgezählt waren, wie die Wahlkommission mitteilte.
Dabei handelt es sich um einen Zwischenstand, nicht um eine
Hochrechnung.
Auf Rang zwei lag der frühere Generalstaatsanwalt Alexandru
Stoianoglo als Kandidat der traditionell starken Sozialistischen
Partei des prorussischen Ex-Präsidenten Igor Dodon. Er kam nach dem
Zwischenergebnis auf rund 29 Prozent der Stimmen und ist damit
deutlich stärker als in Umfragen vorher erwartet.
In zwei Wochen dürfte es zur Stichwahl kommen. Insgesamt gab es elf
Bewerber um das Amt. Moldau ist EU-Beitrittskandidat.
Bei einem Referendum wurde zudem darüber abgestimmt, ob der EU-Kurs
des Landes unabänderlich in der Verfassung als strategisches Ziel
verankert werden soll. Nach Auszählung von fast 80 Prozent der
Wahlzettel lagen die Nein-Stimmen wider Erwarten vorn. Demnach
stimmten rund 55 Prozent der Wählerinnen und Wähler gegen die
Verfassungsänderung und rund 45 Prozent dafür.
Sollte sich das als Endergebnis bestätigen, wäre das ein herber
Rückschlag für Sandu von der prowestlichen Partei Aktion und
Solidarität (PAS) und ein Sieg für das prorussische Lager.