Ostseefischer dürfen 2025 weiter Hering fangen
22.10.2024 10:13
Die deutsche Ostseefischerei liegt am Boden, entgeht aber einem
Schlag: 2025 bleibt eine wichtige Ausnahme bestehen. Insgesamt soll
aber weniger Dorsch in den Netzen landen.
Luxemburg (dpa) - Deutsche Ostseefischer dürfen 2025 mit kleinen
Booten und passivem Fanggerät wie Stellnetzen gezielt Heringe fangen.
Eine Mehrheit der EU-Staaten ist dafür, eine entsprechende Ausnahme
zu verlängern, wie das Bundeslandwirtschaftsministerium bestätigte.
Deutschlands Fischereiminister Cem Özdemir (Grüne) hatte sich zuvor
dafür stark gemacht, dass die Ausnahmen bestehen bleiben, die
EU-Kommission hatte vorgeschlagen, sie abzuschaffen. «Wichtig ist mir
zu betonen, dass diese Ausnahme für die kleine Küstenfischerei des
westlichen Herings keine negativen Auswirkungen für die
Bestandserholung hat», so Özdemir.
Die in Luxemburg gefundene Einigung sieht zudem vor, dass weniger
Dorsch in der westlichen Ostsee als Beifang in den Netzen landen
darf. Die Beifangmenge für Hering bleibt gleich. Hintergrund der
Vorgaben ist der teils schlechte Zustand vieler Fischbestände in der
Ostsee.
Umweltschützer warnen schon länger
Umweltschützer warnen schon lange vor den Folgen des Klimawandels,
der Meeresverschmutzung und Überfischung. «Die Fischpopulationen
brauchen Zeit, um sich zu erholen und eine Größe zu erreichen, die
wieder befischt werden kann», heißt es etwa vonseiten des BUND.
Einmal im Jahr entscheiden die EU-Staaten, wie viel Fisch aus der
Ostsee gezogen werden darf. Als Grundlage dient ein Vorschlag der
EU-Kommission, der unter Beachtung einer wissenschaftlichen
Empfehlung des Internationalen Rats für Meeresforschung (ICES)
erstellt wurde.