Moldau korrigiert Ergebnisse für EU-Referendum
22.10.2024 14:56
Das EU-Referendum in der zwischen Russland und dem Westen hin- und
hergerissenen Ex-Sowjetrepublik Moldau ist noch knapper ausgegangen
als zunächst mitgeteilt. Die Wahlkommission nennt neue Zahlen.
Chisinau (dpa) - Nach dem äußerst knappen EU-Referendum in der
Ex-Sowjetrepublik Moldau hat die Wahlkommission die Ergebnisse leicht
zulasten der siegreichen proeuropäischen Befürworter korrigiert.
Demnach fielen mehr als 1.000 Ja-Stimmen weg, die nun den Gegnern
zugeschlagen wurden. Nach neuem Stand stimmten 50,38 Prozent der
Teilnehmer dafür, einen proeuropäischen Kurs unabänderlich als
strategisches Ziel in der Verfassung festzuschreiben. Das waren
750.075 Ja-Stimmen gegen 738.799 Nein-Stimmen (49,62 Prozent).
Laut moldauischen Medien stimmten die Menschen in der Mehrheit der
Regionen im Land gegen die Verfassungsänderung. Den Ausschlag in die
andere Richtung gaben die Hunderttausenden Moldauer, die im Ausland
leben - vor allem in der EU.
Ergebnis der Präsidentenwahl unverändert, Sadu geht in Stichwahl
Am Ergebnis der am Sonntag parallel abgehaltenen Präsidentenwahl
änderte sich nichts. Amtsinhaberin Maia Sandu kam auf 42,45 Prozent
der Stimmen. Bei der zweiten Runde am 3. November wird der frühere
Generalstaatsanwalt Alexandru Stoianoglo ihr Gegner sein. Er erhielt
25,98 Prozent der Stimmen und trat für die traditionell starke
Sozialistische Partei des prorussischen Ex-Präsidenten Igor Dodon an.
Die Beteiligung an der Abstimmung über das Präsidentenamt lag nach
Angaben der Wahlkommission bei 51,68 Prozent.
Moldau mit 2,5 Millionen Einwohnern ist zwischen dem Westen und
Russland traditionell hin- und hergerissen. Das verarmte Agrarland,
gelegen zwischen EU- und Nato-Mitglied Rumänien und der von Russland
angegriffenen Ukraine, ist ein EU-Beitrittskandidat.