Selenskyj dankt G7-Staaten für frische Milliarden

23.10.2024 22:12

Die G7-Staaten wollen Finanzhilfen in Milliardenhöhe für die Ukraine
bereitstellen. Zahlen soll dafür indirekt Russland, das deshalb
zürnt. Präsident Selenskyj erklärt, wofür das Geld sein soll.

Kiew (dpa) - Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat den
westlichen Verbündeten für die neuen Milliardenhilfen gedankt. Die 50
Milliarden US-Dollar (rund 46 Milliarden Euro) der G7-Staaten helfen
der Ukraine bei ihrer Verteidigung und Widerstandsfähigkeit, wie
Selenskyj in seiner in Kiew verbreiteten abendlichen Videobotschaft
sagte. Er trug dabei ein T-Shirt mit der Aufschrift «make russia
small again» (auf Deutsch: Macht Russland wieder klein). Die
Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa, postete
ein Foto davon bei Telegram und nannte Selenskyj einen «Volltrottel».

Selenskyj betonte, dass das Geld noch in diesem Jahr fließen müsse,
um der Ukraine in ihrem seit fast 1.000 Tagen andauernden
Verteidigungskampf gegen den russischen Angriffskrieg zu helfen. Zur
Gruppe der sieben großen Wirtschaftsnationen gehören die USA, Kanada,
Deutschland, Italien, Frankreich, Großbritannien und Japan. Allein
von den USA kommen 20 Milliarden US-Dollar, von den EU-Staaten 20
Milliarden US-Dollar und von Großbritannien, Kanada und Japan 10
Milliarden US-Dollar.

Zahlen soll dafür indirekt Russland. Der Kredit wird durch
Zinserträge aus eingefrorenem russischen Staatsvermögen abgesichert.
Es geht um ein Paket, das die G7-Staaten und Vertreter der
Europäischen Union bei einem Gipfel im Juni beschlossen hatten. 

Russland hat das Einfrieren seines Vermögens im Ausland und das
Abschöpfen von Zinserträgen als Raub bezeichnet, der «nicht
ungestraft» bleibe. Kremlchef Wladimir Putin will sich an diesem
Donnerstag zum Abschluss des Brics-Gipfels aufstrebender
Industrienationen in Kasan auch Fragen von Medien stellen und dürfte
sich dabei einmal mehr zu seinem Krieg gegen die Ukraine äußern.