Dutzende Migranten illegal in die EU gebracht - Bande ausgehoben

24.10.2024 14:21

Die Menschen sollen bis zu 10 000 Euro pro Person bezahlt haben, um
in Booten von Algerien aus nach Spanien zu gelangen und von dort auch
in andere EU-Länder. Häufigstes Ziel: Deutschland.

Madrid (dpa) - Eine Schleuserbande soll von Algerien aus mit Booten
mindestens 70 Menschen illegal nach Spanien und anschließend teils in
andere Länder der EU gebracht haben. Die spanische Polizei zerschlug
die Gruppe und nahm drei Verdächtige fest, darunter den mutmaßlichen
Chef der Bande, wie es in einer Pressemitteilung hieß. 

Die Schleuser brachten demnach Syrer und Algerier für einen Preis von
bis zu 10.000 Euro pro Person nach Spanien. Sie arbeiteten dafür mit
einer weiteren Gruppe in Algerien zusammen. Hauptziel vieler
Migranten sei anschließend Deutschland gewesen. 

Demnach wurden Syrer vom Flughafen in Libanons Hauptstadt Beirut
zunächst nach Ägypten und von dort über Libyen und Tunesien in das
algerische Oran gebracht, wo die Boote ablegten. Diese seien meist
nicht mit Sicherheitsvorkehrungen ausgestattet gewesen, was die
Überfahrt zur spanischen Küste nahe Almería und Murcia - sie fand
meist nachts statt - gefährlich gemacht habe. 

Nach ihrer Ankunft in Spanien seien sie dann zu Unterkünften in den
Provinzen Toledo und Madrid transportiert und dort versteckt worden,
bis sie in andere Teile Spaniens oder andere europäische Länder, vor
allem nach Deutschland, gebracht wurden. Die Bande habe auch vor
Gewalt nicht zurückgeschreckt, um etwa das Geld einzutreiben, hieß es
in der Mitteilung weiter. Die spanische Polizei hatte eine ähnlich
arbeitende Schleusergruppe bereits im Sommer 2023 ausgehoben.