E-Auto-Zölle: «Erhebliche Lücken» zwischen EU und China

25.10.2024 10:38

Seit Anfang Oktober hat die EU-Kommission freie Hand, E-Autos aus
China mit Zusatzzöllen zu belegen. Seitdem glühen die Drähte zwischen

Peking und Brüssel. Gibt es noch Aussicht auf eine Einigung?

Peking/Brüssel (dpa) - In den Verhandlungen über Zusatzzölle auf aus

China importierte Elektroautos sehen die EU und die Volksrepublik
nach Angaben aus Brüssel noch «erhebliche verbleibende Lücken».
EU-Handelskommissar Valdis Dombrovskis zog demnach per Videoschalte
mit Chinas Handelsminister Wang Wentao Bilanz über die vergangenen
acht Gesprächsrunden. Weitere Verhandlungen sollen folgen.

Thema waren laut Mitteilung ein möglicher Kompromiss, bei dem die
Exporteure Preisverpflichtungen eingehen und damit die Zölle abwenden
könnten. Die EU sondierte bereits mögliche Preis-Vereinbarungen mit
manchen chinesischen Marken, wovor Peking die Exporteure allerdings
gewarnt hatte. Beide Seiten bekräftigten laut Brüssel, eine
einvernehmliche Lösung finden zu wollen, die gleiche
Wettbewerbsbedingungen auf dem EU-Markt schafft und mit der
Welthandelsorganisation (WTO) vereinbar ist.

China reagiert mit Anti-Dumping-Untersuchungen

Anfang des Monats hatte eine ausreichende Mehrheit der EU-Staaten für
Zusatzzölle auf E-Autos aus China gestimmt - Deutschland stimmte
dagegen. Ob die Einfuhrzölle Anfang November in Kraft treten werden,
liegt damit in der Hand der EU-Kommission. Aus ihrer Sicht drückt
China künstlich mit hohen Subventionen den Preis seiner E-Autos,
wodurch der europäischen Industrie Schaden droht. 

China reagierte mit Anti-Dumping-Untersuchungen gegen Milchprodukte,
Branntwein und Schweinefleisch. Dombrovskis äußerte laut Mitteilung
Bedenken darüber und betonte, die EU halte diese Untersuchungen für
unbegründet.