EU-Behörde findet schädliche Chemikalien in Kosmetika

30.10.2024 10:57

Die Europäische Chemikalienagentur hat Kosmetika in 13 Ländern
untersucht. Unter anderem in Eyelinern und Haarspülungen fand sie
Stoffe, die schädlich für Umwelt oder Gesundheit sind.

Helsinki (dpa) - Fast 300 auf dem europäischen Markt erhältliche
Kosmetikprodukte enthalten gesundheitsgefährdende oder
umweltschädliche Chemikalien. Das geht aus einem Bericht der
Europäischen Chemikalienagentur (ECHA) hervor. 

Die EU-Behörde mit Sitz in Helsinki fand unter anderem in Eyelinern
und Liplinern sowie in Haarspülungen und Haarmasken Inhaltsstoffe,
die in solchen Produkten verboten sind, weil sie in der Umwelt nur
langsam abgebaut werden oder im Verdacht stehen, der Fruchtbarkeit zu
schaden oder krebserregend zu sein.

Liste der Inhaltsstoffe angesehen

Die ECHA hat im Zeitraum von November 2023 bis April 2024 knapp 4.500
Kosmetika in 13 europäischen Ländern untersucht - unter anderem in
Deutschland, Österreich, Dänemark und Italien. Dabei haben sich die
Fachleute vor allem die Liste der Inhaltsstoffe angesehen.

285 der untersuchten Produkte - rund 6 Prozent - enthielten dem
Bericht zufolge gefährliche Chemikalien. Dabei handelte es sich
hauptsächlich um die Stoffe Perfluorononyl Dimethicone und
Decamethylcyclopentasiloxan, auch D5 oder Cyclopentasiloxane genannt.
Der erstgenannte Stoff gehört zu den PFAS-Chemikalien. Diese werden
auch Ewigkeitschemikalien genannt, weil sie sich in der natürlichen
Umwelt nicht abbauen.

Laut ECHA-Bericht haben die nationalen Behörden Maßnahmen ergriffen,
um die Produkte mit den gefährlichen Inhaltsstoffen vom Markt zu
entfernen. Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung liefen die
Nachforschungen demnach noch in etwa der Hälfte der Fälle.

Gefährliche Stoffe in Kosmetika sämtlicher Preiskategorien gefunden

Die Chemikalienagentur rät Verbraucherinnen und Verbrauchern, die
Liste der Inhaltsstoffe bei Kosmetika auf die oben genannten
Chemikalien hin zu überprüfen. Die Behörde unterstrich, dass die
gefährlichen Stoffe in Produkten sämtlicher Preiskategorien gefunden
wurden.

An dem ECHA-Projekt nahmen Deutschland, Österreich, Dänemark,
Finnland, Island, Italien, Liechtenstein, Litauen, Luxemburg, Malta,
Norwegen, Rumänien und Schweden teil. Wie viele Produkte in welchen
Ländern gefährliche Inhaltsstoffe enthielten, ging aus dem Bericht
nicht hervor.