Apple mit hohem Milliardengewinn trotz EU-Steuernachzahlung
01.11.2024 04:30
Jahrelang rangen Apple und die EU-Kommission um eine
milliardenschwere Steuernachzahlung in Irland. Der iPhone-Konzern
verlor - und verdaut die Belastung jetzt locker in einem Quartal.
Cupertino (dpa) - Apple hat im vergangenen Quartal trotz der riesigen
Steuernachzahlung in Irland einen Gewinn von 14,7 Milliarden Dollar
verbucht. Das war zugleich ein deutlicher Rückgang im Vergleich zu
schwarzen Zahlen von fast 23 Milliarden Dollar vor einem Jahr.
Der Umsatz des iPhone-Konzerns stieg unterdessen im Jahresvergleich
um sechs Prozent auf 94,9 Milliarden Dollar (rund 87 Mrd Euro). Apple
übertraf damit die Erwartungen der Analysten. Der Umsatz in der
Region China sank indes leicht auf 15 Milliarden Dollar und verfehlte
damit die Markterwartungen.
iPhone legte auch in China zu
Der iPhone-Umsatz sei allerdings in allen Weltregionen gestiegen,
sagte Finanzchef Luca Maestri - und signalisierte damit, dass Apple
sich auch in China gut gegen die starke Konkurrenz einheimischer
Smartphone-Hersteller schlagen konnte.
Der iPhone-Umsatz stieg mit dem Start des neuen Modells in den
letzten Wochen des Quartals um 5,5 Prozent auf 46,2 Milliarden
Dollar. Das iPhone ist das mit Abstand wichtigste Produkt für Apple.
Auch die Erlöse im Geschäft mit Mac-Computern und iPad-Tablets legten
zu.
Hohe Erwartungen an KI-Funktionen
Apple führt gerade schrittweise neue KI-Funktionen ein, die iPhones
und andere Geräte des Konzerns nützlicher machen sollen. Einige davon
gab es diese Woche, eine weitere Stufe werde im Dezember folgen,
kündigte Apple-Chef Tim Cook an. In der EU sollen viele der
Funktionen erst vom kommenden April an eingeführt werden, weil Apple
sich angesichts von Bedenken rund um das neue Digital-Gesetz DMA Zeit
ließ.
Zurückhaltende Prognose
Für das wichtige Weihnachtsquartal gab Apple unterdessen nur eine
vorsichtige Prognose ab. Der Umsatz werde im niedrigen oder mittleren
einstelligen Prozentbereich wachsen, hieß es. Analysten hatten im
Schnitt eine Prognose über sechs Prozent erwartet.
Die Nachzahlung in Irland drückte das Quartalsergebnis um 10,2
Milliarden Dollar, wie Finanzchef Luca Maestri sagte. Apple hatte im
September das jahrelange Verfahren gegen die EU-Kommission verloren.
Dabei ging es insgesamt um einen Betrag von mehr als 14 Milliarden
Dollar.